Das romantische Witte Venn im Münsterland

Das Witte Venn war nach dem zweiten Weltkrieg eine bekannte Schmugglerregion. Kaffee, Schnaps aber auch lebende Tiere wurden an den Zöllnern vorbei über die deutsch-niederländische Grenze gebracht. Dabei überboten sich Schmuggler und Grenzbeamte gegenseitig an Einfallsreichtum, so dass das gesetzeswidrige Verhalten nicht selten den Charakter eines Katz- und Mausspiels bekam. Heute ist das romantische Witte Venn im Münsterland ein Wander- und Naturparadies.

Das romantische Witte im Münsterland ist ein Wander- und Naturparadies
Das romantische Witte Venn im Münsterland

Wanderwege durch Moor und Heide

Doch nicht nur wegen seiner bewegten Vergangenheit ist das Witte Venn einen Besuch wert. Vor allem die üppige Natur ist es, die die Menschen beiderseits der Grenze begeistert. Es gibt ausgedehnte Heide- und Moorlandschaften, in denen seltene Pflanzen, wie das Wollgras blühen. Und auch geschützte Vögel, wie den Wachtelkönig, kann man hier mit etwas Glück beobachten. Heute erstreckt sich in dem Naturschutz ein weit verzweigtes Wegenetz mit gut ausgewiesenen Wander- und Radstrecken.

Weg im Wald
Das Witte Venn im Münsterland – naturbelassene Wanderwege

Hochlandrinder bei der Arbeit im Witte Venn

Eine kleine Sensation sind die rund 50 schottischen Hochlandrinder, die im Witte Venn angesiedelt wurden. Die Rinder haben ein zotteliges, hellbraunes Fell und kommen als „echte Schotten“ sehr gut mit unseren kalten Wintern klar, so dass Besucher sie das ganze Jahr über im Freien „bei der Arbeit“ beobachten können. Die Tiere fungieren nämlich als Rasenmäher. Bereits 1976 sind sie ins Witte Venn gekommen, wo sich die „zotteligen Landschaftspfleger“, wie sie liebevoll genannt werden, auf beiden Seiten der Grenze großer Beliebtheit erfreuen.

Auf Distanz sind die Tiere meistens zu sehen

Überraschende Begegnung

Aus nicht bekannten Gründen scheinen sich die Hochlandrinder auf niederländischem Seite ein wenig wohler zu fühlen, denn da halten sie sich die meiste Zeit auf. Aber natürlich kommen sie gelegentlich auch ins Münsterland rüber. Und so stehen ahnungslose Spaziergänger nicht selten unvermittelt vor den umherwandernden Tieren und müssen erst einmal schlucken: Denn die Hochlandrinder haben mächtige Hörner und können bis zu 130 cm groß werden. Würde man ihnen das Fell abrasieren, kämen darunter allerdings schmächtige Tierchen zum Vorschein. Und zudem sind die Wiederkäuer ausgesprochen friedlich und mit dem dichten Pony, der ihnen über die Augen hängt, sehr niedlich anzusehen. Insbesondere die Kälber versetzen Besucher regelmäßig in Entzücken.

Hochlandrind
Gelegentlich ist die Distanz aber auch weit geringer

Haarmühle – beliebtes Ausflugslokal in Ahaus

Die Haarmühle ist Start und Ziel vieler Exkursionen im Venn und zugleich ein beliebtes Ausflugslokal. Bei prasselndem Kaminfeuer kann man hier selbstgebackenes Brot und auch viele regionale Gerichte des Münsterlandes probieren.

Gaststätte
Die Haarmühle ist das Tor zum Venn
Einkehren im romantischen Witte Venn.
Und ein besonders gemütliches Ausflugslokal

Wanderungen mit hohem Unterhaltungswert im Witte Venn

Der Wirt der Haarmühle, Clemens August Brüggemann, bietet zudem „Wanderungen mit Begleitung“ an. Der Gastronom ist ein echter Entertainer und unterhält seine Gruppen mit allerlei Geschichten aus der Schmugglerzeit. Sie handeln beispielsweise von einem Dackel, dem auf holländischer Seite zwei Kaffeesäcke auf den Rücken gebunden wurden. In Erwartung seiner Belohnung – einer großen Wurst – flitzte der Hund über die Grenze nach Deutschland. Für die Zöllner war es natürlich unmöglich, den Dackel im Unterholz zu sehen und so gelangte der geschmuggelte Kaffee stets sicher an seinen Bestimmungsort.

Führungen durch das romantische Witte Venn
Clemens August Brüggemann unterhält mit Anekdoten aus der Schmugglerzeit

Mit dem Elektroauto durchs Naturschutzgebiet

Seit kurzem bietet Clemens August Brüggemann auch Touren im Elektroauto durch das weitläufige Gebiet an, bei denen man die ganze Schönheit des Venns kennenlernt. Und auch Planwagen-Fahrten werden von der Haarmühle angeboten.

Das romantische Witte Venn per Elektroauto erkunden.
Die neuen Elektroautos sind bequem und umweltverträglich

Romantische Ruderpartien im romantischen Witte Venn

Eine weitere schöne Möglichkeit die Region zu erkunden, sind Ruderpartien auf der Ahauser Aa. Die kleinen Boote liegen unmittelbar neben der Haarmühle und können angemietet werden. Eine Ruderpartie auf dem Mühlfluss ermöglicht ganz neue Einblicke in die Landschaft links und rechts des Ufers. Und ist eine von vielen verschiedenen Aktivitäten, die von der Haarmühle angeboten werden.

Das romantische Witte Venn - die Ahauser Aa
Gleich neben der Haarmühle verläuft die Ahauser Aa

Wohlfühloase im Münsterland – das Jammertal

Der Name lässt es nicht unbedingt vermutet, aber tatsächlich ist das Jammertal ein besonders idyllischer Fleck Erde. Und das dortige Wellnesshotel, das Jammertal Resort, eines der besten in NRW. Bereits die Fahrt ins Tal ist ein Vergnügen: Die Straße führt entlang von blühenden Wiesen. Schweine laufen frei auf den Feldern und seltene Greifvögel ziehen ihre Kreise. Das Hotel ist ein ehemaliger Heidehof. Früher stand ein Schafstall hinter dem Gebäude, heute findet ihr hier einen großen Naturbadeteich. Mit dem aufgeschütteten Sand erinnert der Ort sogar ein bisschen an die Nordsee.

Nordseefeeling im Münsterland
Nordseefeeling im Münsterland – das Jammertal Resort

Noch ungewöhnlicher als die Miniatur-Nordsee ist der Wellness-Bereich. Wer will – und es sich leisten kann – findet auf den 3000 Wohlfühl-Quadratmetern sogar seine private Spa-Suite. Alle Infos und die Preise findet ihr hier: 

Naturerlebniss in NRW

Ihr begeistert euch für die wilde Natur in NRW? Dann schaut euch doch einmal die Schmetterlings-Exkursionen in der Eifel an. Oder die Fledermaus-Führungen im Rheinland. Überwältigend sind auch die Wisente im Rothaargebirge und die Gänse auf der Bislicher Insel. NRW ist ein Refugium für Wildtiere!

Naturfotografie im Witte Venn

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2 Kommentare

  1. Hallo Antje,
    toller Bericht und die Haarmühle ist wirklich wunderschön! Die Hochlandrinder werden unser nächstes Ausflugsziel im Münsterland.

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