Wildtiere. Wanderwege. Und Wellness – diese drei Dinge bietet das Münsterland im Überfluss. Dazu idyllische Landschaften, herrschaftliche Schlösser und unzählige Radwege. Wegen dieser Fülle ist die Region perfekt für einen sommerlichen Kurztrip. Diese 5 Ausflugsziele im Münsterland machen den Urlaub vor der Haustür zum Erlebnis.

1. Wandern in der Westruper Heide
Sie ist eine der schönsten und ungewöhnlichsten nordrhein-westfälischen Landschaften: die „Westruper Heide“ in Haltern am See. Tief lila leuchtet das Heidekraut; dazwischen türmen sich kleine Sandhügel auf und drum herum steht dichter Wald, als ob er das Naturschutzgebiet bewachen wollte. Die Heide ist so schön, dass niemand mehr in die Toskana fahren muss, um eine Sehnsuchtslandschaft zu erleben.
Vier kurze Themenwege
Vier kurze, gut ausgeschilderte Themenwege führen zu den HIghlights der Westruper Heide. Wer tiefer eintauchen möchte in die Materie – und Geschichten über die Entstehung des außergewöhnlichen Naturraumes hören möchte – kann sich einer geführten Tour anschließen. Spezielle Heideführer zeigen die vielen seltenen Tiere und Pflanzen, die es in der Heide gibt. Darunter bizarre Wacholderbüsche, die als Requisite jedem Tim Burton-Film Ehre machen würden.

2. Entspannen im Jammertal
Wer die Gegend sieht, fragt sich zwangsläufig, wie sie zu ihrem Namen gekommen ist. Denn Grund zum Jammern gibt es hier nun wirklich nicht. Bereits die Fahrt in das Tal ist ein Vergnügen. Die Straße führt entlang von blühenden Wiesen. Schweine laufen frei auf den Feldern und seltene Greifvögel ziehen ihre Kreise. In den 70er Jahren gab es im Jammertal nur eine Handvoll Bauernhöfe. Kühe und Schafe äugten überrascht auf die wenigen Wanderer, die sich hierhin verirrten.

Wellness in der Idylle
Auch das Jammertal Resort* war ursprünglich ein Heidehof mit angeschlossenem Schafstall. An die bäuerliche Vergangenheit des Hauses erinnern heute noch ein paar lebensgroße Plüsch-Schafe in Restaurant und Lobby. Das Landhotel zählt zu den größten und bekanntesten Wellnesshotels in Nordrhein-Westfalen*. Trends werden hier nicht kopiert, sondern gesetzt. So hat man die Nordsee ins Münsterland geholt: gleich hinter dem Haus wurde ein feiner, weißer Sandstrand aufgeschüttet. Dichtes Schilf und ein großer Naturbadeteich schaffen die perfekte Urlaubskulisse.

3. Hochlandrinder im Witte Venn
Das Witte Venn ist ein Naturparadies, geformt aus Moor und Heide. Es liegt im deutsch-niederländischen Grenzgebiet und bietet Besuchern zahlreiche Rad- und Wanderwege, die durch die ausgedehnten Heide- und Moorlandschaften führen. Durch die Abgeschiedenheit konnten im Venn seltene Pflanzenarten, wie das Wollgras überleben. Und auch geschützte Vögel, wie der Wachtelkönig, fühlen sich hier wohl.

Tierische Rasenmäher
Besonders spektakulär sind die rund 50 schottischen Hochlandrinder, die vor einigen Jahren im Witte Venn angesiedelt wurden. Die Rinder haben ein zotteliges, hellbraunes Fell und kommen sehr gut mit kalten Temperaturen klar. Deshalb können Besucher des Venns sie das ganze Jahr über „bei der Arbeit“ beobachten. Die Tiere fungieren in der Landschaft nämlich als „Rasenmäher“. Und sind ein sehr begehrtes Fotomotiv.
Extra-Tipp: Einen ausführlichen Bericht über das Witte Venn mit Touren- und Einkehrtipps findet ihr hier:
4. Schlösser schauen
Schloss Nordkirchen, das auch als „westfälisches Versailles“ gilt, ist das bekannteste Schloss im Münsterland. Und allein die Gartenführung ist hier ein Erlebnis, besonders in Begleitung der kostümierten Guides, die es schaffen, die historischen Ereignisse informativ und gleichzeitig unterhaltsam zu vermitteln. So schön Schloss Nordkirchen ist, so voll sind die schönen Gärten gelegentlich. So mussten sie in der Corona-Krise zwischenzeitlich sogar gesperrt werden.
Aber es gibt viele weitere Schlösser im Münsterland, die den Besuch lohnen, und die sich ebenfalls perfekt im Rahmen einer Radtour erkunden lassen. Etwa das Wasserschloss Raesfeld – genau wie Schloss Nordkirchen liegt es an der berühmten „100 Schlösserroute“. Eine Alternative zu dem phasenweise stark befahrenen Radweg ist eine andere Themenroute, die auch nach Raesfeld führt: die „Naturpark Hohe Mark Route“.

5. Flamingos im Zwillbrocker Venn
In allen Schattierungen zwischen weiß und rosa schillert ihr Federkleid. Elegant verlagern sie ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und schauen dabei gelassen in die Gegend – die Flamingos im Zwillbrocker Venn sind immer noch ein ungewöhnlicher Anblick, dabei fühlen sich die Tiere seit gut einem Vierteljahrhundert im Münsterland heimisch. Ursprünglich sind sie aus einem Zoo ausgebüxt; brüten aber mittlerweile erfolgreich im Zwillbrocker Venn. Dem einzigen Ort in Mitteleuropa, wo Flamingos im Frühjahr und Sommer in freier Wildbahn beobachtet werden können – den Winter verbringen die Exoten bei unseren Nachbarn in Holland.

Fleischfressende Orchidee
Doch nicht nur die ungewöhnliche Fauna lohnt den Besuch in dem Münsterländer Naturreservat. Die Flora ist genauso spannend: Im Venn wachsen fleischfressende Pflanzen. Und auf einer großen Orchideenwiese blühen im Spätfrühling tausende Exemplare in intensiven Farben und überraschenden Formen. Dabei sind sie so schön, dass man sich vor ihnen am liebsten verneigen möchte. Die Orchideen-Führungen im Mai und Juni sind entsprechend gut besucht.
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