Innsbruck nennt sich gerne Hauptstadt der Alpen. Und tatsächlich hat die Stadt so viel zu bieten, wie kaum eine andere im ganzen Alpenraum. Jährlich schlendern bis zu zwei Millionen Touristen durch die pittoreske Altstadt und bewundern das berühmte goldene Dachl – das Wahrzeichen Innsbrucks. Nicht weniger Bewunderung erntet das unvergleichliche Bergpanorama, das sich gleich hinter den kaiserlichen Prachtbauten abzeichnet. So weit, so bekannt. Ich möchte hier einige weniger bekannte Seiten vorstellen, die Innsbruck – die schöne Hauptstadt der Alpen auch bietet.

Schöner die Glocken nie klingen – die Glockengießerei Grassmayr
Wenn irgendwo in Innsbruck Geläut erklingt, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Glocken in der Stadt selbst hergestellt wurden. Denn in Innsbruck befindet sich mit der Glockengießerei Grassmayr der älteste Familienbetrieb Österreichs. Seit 1599 werden in Innsbruck Glocken für die ganze Welt gegossen. In über 100 Ländern der Welt läuten Glocken aus Innsbruck – in katholischen, evangelischen und griechisch-orthodoxen Kirchen. Und auch buddhistische Klangschalen stellt das Unternehmen her.

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Experimenteller Klangraum
Besucher dürfen bei Grassmayr den Glockengießern über die Schulter schauen oder im Glockenmuseum selbst Hand anlegen. Hier können sie Klang- und Orchesterschalen anschlagen oder mit einer Stimmgabel Töne aus einer Glocke filtern. Bei einer Wasserglocke sind die Töne sogar spürbar: erst vibrieren die Finger, dann die ganze Hand. Regelmäßig werden Führungen im Museum angeboten. Ich habe es als sehr überraschend erlebt, wie viele unterschiedliche Töne durch Glocken und Klangschalen erzeugt werden können. Und wie intensiv sie im eigenen Körper nachhallen.

Um ihre Produkte ständig zu optimieren, verbindet die Familie Grassmayr ihre traditionelle Handwerkskunst übrigens mit aktuellen Forschungen. Ziel ist es immer, die perfekten Töne zu erzeugen.
Die Innenhöfe von Innsbruck – die schöne Hauptstadt der Alpen
Wer an der unbekannten Seite der Stadt interessiert ist, sollte einmal hinter die Fassaden der Prachtbauten schauen, denn vielfach verstecken sich hier kunstvoll gestaltete Innenhöfe. Die Hauptstadt der Alpen hat unglaublich viele, ganz verschiedenartige Innenhöfe. Man muss nur hinein gehen und sie entdecken. Die meisten Pforten sind unverschlossen und niemand nimmt den Urlaubern neugierige Blicke übel. So gibt es etwa im Innenhof des Tiroler Landhauses puren österreichischen Barock zu entdecken. Oder schräg gegenüber das Palais der Familie Trapp. Im begrünten Rokoko-Innenhof befinden sich ein kleines Café und ein duftender Rosengarten. Eine Oase der Ruhe inmitten der Stadt.



Innsbruck – die schöne Hauptstadt der Alpen – Herbstliche Genüsse
Ein weiterer Insider-Tipp führt in die Kiebachgasse. Hier liegt etwas abseits der Hauptflaniermeile das Café Munding. In der ältesten Konditorei der Stadt wird stets passend zur Jahreszeit gebacken. Im Sommer gibt es Leichtes und Frisches. Und im Herbst Süßes und Sättigendes, wie die Kaffeekaramelltorte. Das ist eine Karamellmousse mit Kaffee und karamellisierten Pekannüssen – köstlich! Auch der Kastanienkuchen lässt herbstliche Gefühle aufkommen. Ich habe ihn in herbstlicher Sonne auf der großen Terrasse genossen.

Kein Geheimtipp, aber unbedingt sehenswert: 28 schwarze „Mander“
28 überlebensgroße Bronzestatuen stehen als furchteinflössende Wächter im Inneren der Innsbrucker Hofkirche. Die schwarz schimmernden Gestalten stellen die Verwandtschaft Kaiser Maximilians I. dar und „bewachen“ dessen Grabmal, das in der Kirche steht. Der Sarg ist zwar leer – das prunkvolle Kaisergrab gilt aber trotzdem als eines der wichtigsten Kunstdenkmäler in ganz Europa. Denn die schwarzen „Mander“, was nichts anderes als Mann bedeutet, sind kunstvoll gearbeitet und bilden ihre historischen Vorbilder trefflich ab. Unwillkürlich macht man sich Gedanken, wer sie waren und was sie zu ihren Lebzeiten getan haben. Ihretwegen wird die Hofkirche auch „Schwarz-Mander-Kirche“ genannt.

Der Geisterwanderweg bei Innsbruck – die schöne Hauptstadt der Alpen
Nur 20 Kilometer von Innsbruck entfernt findet sich ein echter Geheimtipp: der Geisterwanderweg im österreichischen Oberperlful. Der ungewöhnliche Wanderweg ist perfekt für Familien, Natur- und Geschichtsfreunde.

Künstlerische Geisterbäume
Wie graue Riesen ragen sie aus dem Boden. Und je näher man ihnen kommt, desto seltsamer wirken die Gebilde. Bei genauer Betrachtung erkennt man Fichten, die mit den Wurzeln nach oben in den Boden geschlagen wurden. Die Wurzeln dienen als Haare. Und auf den Stämmen wurden Gesichter mit wilden Bärten geschnitzt. 21 dieser künstlerisch gestalteten Bäume stehen in den Bergen oberhalb des Ortes Oberperfuss. Zusammen bilden sie den Geisterwanderweg.

Auf Knopfdruck beginnen die sogenannten „Baumbarts“ dann zu sprechen. Und jeder der bizarren Bäume des Geisterweges erzählt eine eigene Geschichte. Inspiriert sind sie von Legenden, die zum Teil schon seit Jahrhunderten in der Region existieren. Denn in den abgeschiedenen Bergen haben sich besonders viele Sagen und Märchen entwickelt, was mit den langen und harten Wintern Tirols zusammenhängt.
Die Recherchereise erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Tirol Werbung. Vielen Dank dafür.
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