Heute möchte ich Ihnen zwei norddeutsche Schönheiten vorstellen: Husum, die „Graue Stadt am Meer“, die ich überraschend bunt erlebt habe. Und Pellworm. Die grüne Insel ist die unbekannte Nachbarin von Sylt, Amrum und Föhr. Der raue Charme des Nordens ist an beiden Orten intensiv zu erleben: Ich spüre noch heute den kühlen Wind auf meiner Haut. Und die frische Seeluft in meinen Lungen. Erleben Sie Norddeutsche Schönheiten – Von Husum nach Pellworm bin ich mit großer Begeisterung gereist, denn die flache, offene Landschaft hat einen ganz eigenen Zauber.
Farbenfroher Hafen in der „grauen“ Stadt
Kleine Giebelhäuser in gelb, rosa und blau. Der Hafen von Husum ist farbenfroh, fast karibisch in seiner Farbenpracht. Windgeschützt habe ich hier in der Sonne gesessen, die frische Seeluft ganz tief inhaliert und das wahrscheinlich leckerste Krabbenbrötchen meines Lebens gegessen.
Nur ein paar Meter vom Hafen entfernt, liegt die wichtigste touristische Einrichtung der Stadt: das Theodor-Storm-Haus.
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Authentische Atmosphäre im Wohnhaus
Das heutige Museum in der Wasserreihe 31 ist das frühere Wohnhaus des berühmten Schriftstellers. Von 1866 – 1880 hat Theodor Storm hier gelebt und viele seiner Novellen verfasst. Auch das Gebäude selbst kommt in seinen Werken vor. Bemerkenswert ist, dass sich das Haus in einem weitgehend unveränderten Zustand befindet. Viele der Original Möbel stehen noch in den Räumen und schaffen eine sehr private Atmosphäre. Das Haus wirkt so belebt, dass ich fast erwartet habe, einem der früheren Bewohner zu begegnen.
Schimmelreiterland ganz sanft
Auch 134 Jahre nach seinem Tod scheint Theodor Storm nichts von seiner Anziehungskraft verloren zu haben. So kommen gut 90 Prozent der Besucher wegen des Schriftstellers in die Region. Und das „Schimmelreiterland“ ist längst zu einem feststehenden Begriff geworden: Wütende Stürme. Brechende Deiche und verzweifelte Menschen – das Bild, das der Schimmelreiter herauf beschwört, ist zwar vielen Menschen vertraut, allerdings habe ich es vor Ort ganz anders angetroffen. Denn als ich im Schimmelreiterland war, hat sich die Nordsee von ihrer freundlichsten Seite gezeigt und die Landschaft wirkte ganz sanft.
Das Tor zu den Halligen
Husum gilt auch „als Tor zur Halligwelt“. Denn das von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnete Wattenmeer liegt unmittelbar vor den Toren der Stadt. In ihm befinden sich die Halligen: Kleine weitgehend ungeschützte Marschinseln, die bei Sturm häufig überflutet werden. Theodor Storm bezeichnete diese Marschinseln als „schwimmende Träume“. Und wer sie einmal besucht, weiß, warum der Schriftsteller sie so beschrieb. Auf deutschem Hoheitsgebiet gibt es heute noch zehn Halligen und in ihrer Mitte liegt die Insel Pellworm.
Norddeutsche Schönheiten – Von Husum nach Pellworm
Rund 1000 Menschen leben auf Pellworm. Und wahrscheinlich genauso viele Schafe. Wer auf die Insel kommt, erlebt den unverfälschten Alltag nordfriesischer Bauern und Fischer. Letztere verkaufen ihre fangfrischen Krabben direkt vom Kutter an die Urlauber.
Neun Fischerboote liegen in dem kleinen Hafen vor Anker. Netze hängen zum Trocknen in der Sonne und Möwen hoffen auf einen Moment der Unachtsamkeit. Wenn ich an irgendeinem Ort das Gefühl hatte, von purer Nordseeromantik schwärmen zu müssen, dann war es hier.
Von Husum nach Pellworm – die Highlights
Noch romantischer als im Hafen ist es nur noch beim Leuchtturm von Pellworm. Er ist in den klassischen Farben rot, weiß, rot angemalt. Und noch voll in Betrieb, so dass man nachts schon von weitem seine drei unterschiedlichen Feuer sehen kann. Tausende Paare aus dem In- und Ausland haben sich im Leuchtturm schon das Ja-Wort gegeben.
[…] Sylt fährst, liegt Husum fast auf dem Weg. Antje von Weltenkundler stellt dir in ihrem Beitrag Husum und die eher unbekannte Nordseeinsel Pellworm […]