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Aktuelle Seite: Startseite / NRW / Bunkertour in der Eifel – Abstieg in unbekannte Welten

By Antje Zimmermann 8 Kommentare

Bunkertour in der Eifel – Abstieg in unbekannte Welten

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Bei diesem Ausflug kann man sich eines gewissen Beklemmungsgefühls nicht erwehren. Denn während der Führungen blitzt immer wieder die absurde Atmosphäre des Kalten Krieges auf – etwa wenn Kopien geheimer Unterlagen gezeigt werden, die amerikanische Pläne zur Bombardierung Westdeutschlands enthüllen. Die Bunkertour in der Eifel ist ein spannender Einblick in eine bizarre, geheimnisvolle Welt – und ein schöner Wochenendausflug, denn nach der beklemmenden Enge der Bunker ist die Freude über einen Spaziergang in der Eifelnatur umso größer.

Bunkertour in der Eifel -  Abstieg in unbekannte Welten
Bunkertour in der Eifel –  Abstieg in unbekannte Welten

Der Kalte Krieg zum Anfassen

„Während Sie unterwegs sind, hören Sie im Autoradio, dass die ersten Atombomben in NRW gerade gefallen sind. Und zwar auf das Ruhrgebiet….“

Mit diesen beängstigenden Worten beginnt die Erlebnisführung im Atombunker Urft. Geleitet wird sie von dem Ingenieur Klaus Röhling – seine Familie hat den Bunker 1997 nach zähen Verhandlungen von der Landesregierung gekauft. Ursprünglich wollte die Familie im Bunker ein Labor errichten. Aber als der Kauf endlich abgeschlossen war, hatte sich der Markt verändert und die Röhlings standen mit einem gigantischen Komplex da, für den sie eigentlich keinerlei Verwendung mehr hatten. Es wurde sogar erwogen, Sand in die Anlage zu schütten – aber angesichts der benötigten Menge wären allein die Materialkosten exorbitant gewesen.

Die Bunkertour in der Eifel führt in den Atombunker in Urft
Klaus Rohling ist Besitzer des Bunkers in Urft und bietet unterhaltsame Erlebnisführungen an

Besucher spielen bei der Bunkertour in der Eifel den Ernstfall durch

Doch während des Verhandlungsmarathons hatte sich allmählich herumgesprochen, dass es in Urft einen gewaltigen Bunker gibt. Und 2008 tauchten vor Ort die ersten Neugierigen auf. Bis dahin war es den Behörden perfekt gelungen, die Öffentlichkeit über den Ausweichsitz der Landesregierung zu täuschen. Doch nachdem immer mehr Menschen Interesse an der Anlage zeigten, entwickelte Familie Röhling sogenannte „Bunker-Erlebnistouren“: Seit 2009 führen Vater und Sohn Gruppen durch den Komplex. Öffnen Stahltüren und Schleusen. Erklären Entseuchungsmaßnahmen und die Technik der damaligen Zeit, die heute völlig antiquiert wirkt.

Damals auf der Höhe der Zeit - heute befremdlich, die Technik, die bei der Bunkertour in der Eifel gezeigt wird
Damals auf der Höhe der Zeit – heute befremdlich

An Ort und Stelle wird dann der Ernstfall durchgespielt: Angesichts drohender atomarer Verseuchung sollen möglichst viele Menschen aus den nordrhein-westfälischen Städten gerettet werden. Ein Horrorszenario, das niemanden kalt lässt.

Diese Relikte des Kalten Krieges lassen bei der Bunkertour in der Eifel ein ungutes Gefühl entstehen
Diese Relikte des Kalten Krieges lassen ein ungutes Gefühl entstehen

Weiterlesen: Das unterirdische NRW bietet viele Abenteuer: extreme Kletterpartien, romantische Candle-Light-Dinner und stimmungsvolle Weihnachtskonzerne – all das findet in NRW unter der Erde statt.

Banker sind die besten Geheimniskrämer

Auch im rund 20 Kilometer entfernten Satzvey wartet ein unterirdisches Abenteuer auf Besucher. Was angeblich der Keller einer Schule sein sollte, war in Wahrheit ein weiterer Atombunker. Dieses Mal errichtet von und für die Herren Banker aus Düsseldorf. Das Projekt der Landeszentralbank NRW war so geheim, dass selbst die Stasi keine Erkenntnisse über die Anlage gewinnen konnte. Dabei war die DDR etwa über den Ausweichsitz der Bundesregierung in Ahrweiler bestens informiert. Aber offenbar waren die Banker noch raffinierter als die Agenten der Stasi. Und auch die Einwohner des kleinen Satzvey schöpften keinerlei Verdacht, als eine große Schule mit noch größeren „Kellerräumen“ bei ihnen gebaut wurde.

Auch die Bunker-Führungen in Satzvey sind ausgesprochen spannend
Auch die Führungen von Peter Kern in Satzvey sind ausgesprochen spannend

Bunkertour in der Eifel – Ein bisschen Luxus muss sein

Auch wenn der Bunker Spuren des Verfalls trägt, ist immer noch eine gewisse Anspruchshaltung zu erkennen. Im Ernstfall wollten es die Bank-Mitarbeiter nämlich komfortabel haben. So war die gesamte Ausstattung des Bunkers luxuriöser als vergleichbare Anlagen. Selbstverständlich hatten der Präsident der Landeszentralbank und sein Stellvertreter geräumige Einzelzimmer und Einzelbüros, in denen ihnen ihre Sekretärinnen wie gewohnt zur Verfügung gestanden hätten – so lautete zumindest der Plan. Auch auf gutes Geschirr wollten die Herren keinesfalls verzichten.

Die Bunkertour in der Eifel führt auch in die Küchen der Atombunker
Ein bisschen Luxus musste für deutsche Banker auch in Kriegszeiten sein

Extra-Tipp: Unterirdische Welten faszinieren euch? Dann schaut euch doch einmal den unterirdischen Fluss im Silberbergwerk von Tarnowitz an. Gerade von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Daher wurde statt der Standardausstattung ein geschmackvolles Service angeschafft, von dem nicht etwa Dosenfraß, sondern frische Lebensmittel gegessen werden sollten. Bis 1991 (!) wurden Woche für Woche frische Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Kohl und Äpfel in den Bunker geliefert. Ein absoluter Sonderfall in der Geschichte der deutschen Bunkeranlagen.

Auch gehortete Lebensmittel können bei der Bunkertour in der Eifel bewundert werden.
Gehortete Lebensmittel im Bunker

Tresor als Herzstück des Bunkers

Eigentlich ist es wenig überraschend für eine Bank – dennoch sorgt die zwölf Tonnen schwere Stahltür mitten im Bunker immer wieder für Überraschung. Lange Zeit war über den Inhalt des gewaltigen Tresors gerätselt worden und die wildesten Theorien machten die Runde, was sich wohl hier verberge. Da aber das Geld für eine fachgerechte Öffnung fehlte, blieb er 20 Jahre verschlossen. Erst 2012 engagierte die Pro 7 Sendung „Galileo“ einen Panzerknacker, der den Tresor öffnete. Die Aufregung im Vorfeld war groß und die Enttäuschung danach noch größer. Denn im Tresor war nichts – wenn man einmal von einer handlungsüblichen Reinigungsbürste absieht.

Natürlich kommt ein Banker-Bunker nicht ohne Tresor aus (c) Bunker Doku

Die Baukosten für die gesamte Anlage werden übrigens auf umgerechnet 60 Millionen Euro geschätzt. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, da auch diese Unterlagen noch für Jahre vom Bund unter Verschluss gehalten werden.

Bunkertour in der Eifel – Regelmäßige Führungen am Wochenende

Jüngste deutsche Geschichte, angereichert mit zahlreichen Anekdoten – die Führungen der Bunkerdokumentationsstätten sind eine gelungene Mischung und finden in Satzvey jeden ersten Sonntag im Monat statt. Und in Urft dürfen Besucher immer samstags den Ernstfall durchspielen. Für angemeldete Gruppen gibt es zudem individuelle Termine. Noch ein Tipp: Da in den Bunkern konstante Temperaturen von acht Grad herrschen, empfiehlt sich warme und bequeme Kleidung für die Besuche.

Hinten diesem unauffälligen Eingang versteckt sich die gigantische Bunkeranlage in Urft
Hinten diesem unauffälligen Eingang versteckt sich die gigantische Bunkeranlage in Urft

Der besondere Buchtipp:

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NRW extrem erschienen im Bachem Verlag
NRW extrem erschienen im Bachem Verlag*

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Kategorie: Kultur, NRW Stichworte: ABC-Alarm, Atombunker, Atomkrieg, aufregend, Besichtigung, besonders, Bunker, Bunker-Erlebnistouren, Bunkertour, deutsche Geschichte, Eifel, Ernstfall, Evakuierung, Führung, Galileo, Gasmasken, Geheimnisse, geheimnisvoll, Kalter Krieg, Landesbank, Landesregierung, NRW extrem, Panzerknacker, Pro 7, Satzvey, Schleusen, Schutzbunker, Stahltüren, Tresor, unbekannte Welt, Unter Tage, Urft

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Thomas meint

    17. Februar 2017 um 20:35

    Im Bunker war ich drinnen es ist toll

    Antworten
    • B Meier meint

      8. Mai 2021 um 9:05

      Reise in die Vergangenheit des Kalten Krieges. Im Regierungsbunker an der Ahr steht die Uhr auf 5 vor 12…

      Antworten
  2. Fischer ,Christine meint

    19. November 2017 um 21:13

    Bunkerführung – Sonntag, 19.11.2018
    Ich bin begeistert über die sehr informative und kompetent durchgeführte Bunkerbesichtigung!
    Als Lehrerin weiß ich eine interessante und spannende Führung zu beurteilen und zu schätzen!
    Selten habe ich eine so spannendes und kurzweilige Informationsveranstaltung erleben dürfen. Die Zeit ((nahezu 3 Stunden) flogen nur so dahin, und da stehe ich mit meiner Meinung nicht alleine! Alle Besucher dieser Veranstaltung waren meiner Meinung und ich kann jedem Interessierten nur empfehlen,, an einer dieser Führungen teilzunehmen.
    Herzlichen Dank an Herrn Dr. Röhling, dass wir an dieser Veranstaltung teilnehmen durften!
    Christine Fischer

    Antworten
    • Antje meint

      19. November 2017 um 23:09

      Das freut mich – ich habe die Bunkertour auch als ganz besondere „Geschichtsstunde“ erlebt.

      Antworten
  3. Dietrich Stahlhofen meint

    20. November 2017 um 12:52

    Am 19.11.2017 war ich, zusammen mit meiner Partnerin und einer guten Freundin im Bunker. Wir hatten das Glück vom Eigentümer selbst geführt zu werden. An der Führung und den Vorträgen von Herrn Dr, Röhling war deutlich heraus zu hören, dass da sehr viel Herzblut mit eingebracht wurde. Die Führung machte mir deutlich, welch ein Aberwitz der kalte Krieg war. Von diesem Bunker aus sollte NRW, nach dem atomaren Angriff des Warschauer Paktes auf die Nato, verwaltet werden. Der Bunker war vernetzt mit allen Regierungsbunkern, denen der Regierungspräsidenten und auch mit dem der Landeszentralbank (der sich in Mechernich Satzvey unter der Schule befindet). Alles in Allem auch heute noch ein Abenteuer. Am Bunkertag mit Fotoerlaubnis gab es auch hinreichend gutes Essen zum Mittag und ebenfalls um 16.00 Uhr Kaffee und Kuchen. Der Bunker ist heute sehr gastfreundlich, was er wahrscheinlich im kalten Krieg nicht gewesen ist.

    Danke an Herrn Dr. Röhling und seiner Mannschaft für diesen spannenden Tag

    Dietrich Stahlhofen

    Antworten
  4. Nicole Van Nooij meint

    21. Dezember 2018 um 13:01

    Wo findr ich die genaue adresse Von den bunker?

    Antworten
    • Antje meint

      21. Dezember 2018 um 13:53

      Hallo Nicole,

      vielen Dank für dein Interesse an meinem Bericht. Ich habe zu beiden Bunkern verlinkt. Auf den Homepages findest du alle Angaben zu den angebotenen Führungen und natürlich auch die Adressen. (The links are in both cases available and including the adresses.)

      http://www.ausweichsitz-nrw.de/veranstaltungen/fuehrungen/bunkerpur

      https://www.lzb-bunkersatzvey.de

      Antworten

Trackbacks

  1. Deutschland - deine Unterwelten. Von Höhlen, Kellern und Bergwerken. sagt:
    10. September 2020 um 21:18 Uhr

    […] Antje hat sich auf Spurensuche in die Eifel gemacht und dort spannende Bunker entdeckt. […]

    Antworten

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ich bin Antje Zimmermann - Reisejournalistin, Buchautorin und Bloggerin. Weitgereist und heimatverbunden.

Als Reiseexpertin bin ich regelmäßig in den Medien: bei WDR 5 und "Hier und heute" im WDR Fernsehen. Ich referiere auf Messen und an Fachhochschulen, moderiere Veranstaltungen und präsentiere meine Reiseführer in der kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Ihr habt Fragen? Möchtet mit mir ins Gespräch kommen? Oder mich engagieren?

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