Eigentlich wollte ich in Berlin nicht arbeiten. Sondern einfach nur freie Zeit genießen. Freunde treffen. Ein kleines bisschen schauen, shoppen und staunen. Doch dann habe ich so viele spannende und ungewöhnliche Läden entdeckt, dass ich sie unbedingt weiterempfehlen möchte. Dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf eine umfassende Recherche in der Berliner Gastroszene – das wäre ein weit zeitintensiveres Unterfangen gewesen. Er spiegelt einfach meine Begeisterung wider und ich bin als hauptberuflich Reisende nicht leicht zu beeindrucken, das dürft ihr mir glauben. Also: viel Spaß mit diesem kulinarischen Citytrip Berlin, der euch 11 spannende Restaurants, Cafés, Bars und Hotels vorstellt.
House of Small Wonders – der hippste Laden
Bei diesem Restaurant überschlagen sich die Gastro-Kritiker vor Begeisterung. Und das „House of Small Wonders“ verdient sämtliches Lob. Es liegt zentral in Berlin-Mitte, nur ein paar Meter von der Friedrichstraße entfernt. Der Eingang ist allerdings so unauffällig, dass ich ihn fast übersehen hätte. Doch kaum hatte ich den Vorraum, der auch als Wartebereich dient, betreten, war ich entflammt. Überall stehen und hängen Pflanzen. Es duftet nach Blumen und Küchenkräutern. Und über eine gewundene Holztreppe geht es hoch ins Allerheiligste.
Legendärer Brunch
Für den legendären Brunch, der von 9 – 16:30 Uhr angeboten wird, nimmt das Lokal keine Reservierungen entgegen. Ihr müsst also auf gut Glück hingehen. Mir war Fortuna wohlgesonnen und ich habe sofort einen Platz bekommen – ganz ohne Wartezeit. Das Restaurant ist nicht nur mit exotischen Gerüchen gefüllt, auch vielsprachige Unterhaltungen vermischen sich zu einem steten Brummen. Leise ist es in dem angesagten Lokal selten und ich hatte stellenweise sogar Schwierigkeiten, die jungen asiatischen Kellnerinnen zu verstehen. Sie sprechen fast ausschließlich Englisch, sind hip gestylt und sehr freundlich.
Japanisch-amerikanische Mixtur
Und jetzt zum Essen: Das „House of Small Wonders“ serviert eine Mischung aus japanischer und amerikanischer Küche. Was daher rührt, dass der japanische Eigentümer sein erstes Restaurant im amerikanischen Brooklyn eröffnet hat. Ich habe mir eines der vegetarischen japanischen Gerichte für acht Euro gegönnt – ihr seht es auf dem Foto – und war begeistert. Meine Begleitung hatte Eggs Benedict, die ebenfalls sensationell geschmeckt haben. Übrigens: mittlerweile gibt es auch ein Kochbuch vom Lokal.
Mein Fazit: Das „House of Small Wonders“ ist zwar schon lange kein Geheimtipp mehr, aber ein Ereignis.
Café Petit Bijou – sensationeller Blick
Auch der folgende Tipp ist in Berlin-Mitte zu finden. Und zwar direkt an der Spree, gegenüber vom Bodemuseum. Obwohl ihr hier mitten in der Stadt seid, ist es ruhig und friedlich. Ich bin bei strahlender März-Sonne am Flussufer spazieren gegangen und zufällig auf das Café Petit Bijou gestoßen. Es bietet eine frische, gesunde Küche und die Gerichte sind mit viel Fantasie zusammengestellt – zu sehr moderaten Preisen.
Von Köln bin ich es gewohnt, dass Smoothies mittlerweile zwischen sieben und acht Euro kosten. Hier werden sie für fünf bzw. sechs Euro angeboten. Dabei wäre allein der Ausblick von der großen Terrasse einen Aufpreis wert. Beim leisen Rauschen der Spree habe ich hier in der Sonne meinen frischgepressten Blaubeersaft und einen Cappuccino mit Hafermilch getrunken.
Mein Fazit: Das kleine Café ist der perfekte Ort, um mit einem guten Buch in der Sonne zu sitzen oder zu arbeiten. Im Café gibt es gutes WLAN.
Quchnia am Gendarmenmarkt – den Tag genießen
Ich habe zwar einige Zeit gebraucht, um mir den ungewöhnlichen Namen zu merken. Das Lokal werde ich aber nicht so schnell wieder vergessen, zählt es doch jetzt zu meinen Lieblingen. Zusammen mit ein paar Blogger-Kolleginnen haben wir erst im stylischen Innenraum des Quchnia gefrühstückt und uns dann, als die Sonne den ganzen Gendarmenmarkt beschien, auf die Terrasse des Lokals gesetzt. Hier gibt es einen bequemen Lounge-Bereich, köstliche Hugos, von denen ich mindestens zwei hatte, und einen freien Blick auf das Geschehen am Gendarmenmarkt.
Mein Fazit: Hier stimmt alles. Das Angebot. Die Lage und die Liebe zum Detail. Allerdings ist das Quchnia auch etwas teurer als etwa das Café Petit Bijou.
Ausgefallener Hoteltipp für Berlin Prenzlauer Berg
Hier kommt eines der ausgefallensten und best gelegenen Hotels der Stadt: das Oderberger Hotel liegt direkt auf der Oderberger Straße*, dem pulsierenden Zentrum des Prenzlauer Berg. Das Boutique Hotel ist in dem denkmalgeschützten ehemaligen Stadtbad untergebracht. Nach aufwendigen Renovierungen dürfen Besucher in dem im Neorenaissance Stil gebauten Schwimmbad heute wieder schwimmen. Auch die Hotel- und Gemeinschaftszimmer bieten im Oderberger Stil und Stille – trotz der vielen Ausgehmöglichkeiten vor der der Tür ist es hinter den historischen Mauern nämlich angenehm ruhig.
Günstiges Hotel für den Citytrip Berlin
Am Spittelmarkt liegen rund ein halbes Dutzend Hotels. Zwei davon, das Motel One am Spittelmarkt und das cosmo Hotel, kannte ich schon von früheren Berlin-Besuchen. Bei meinem vorletzten Berlinbesuch hatte ich mich im „Titanic Comfort Mitte“* einquartiert. Es liegt etwas abseits in einer ruhigen Seitenstraße und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Ich hatte ein Zimmer zur Rückseite und habe morgens lediglich das Gurren der Tauben gehört. Mich dann am üppigen Frühstücksbüffet erfreut und mein Zimmer als ausgesprochen geschmackvoll und sauber empfunden.
Reiseführer für den Citytrip Berlin
Reiseführer für die Hauptstadt gibt es unzählige, aber die allermeisten führen nur zu den bekannten Top-Sehenswürdigkeiten. Doch dieser brandneue Band ist anders, denn er stellt jeweils genauso schöne Ausweichziele vor. So lautet auch der Titel der Reihe: genausoschön! Berlin-Brandenburg – 33 Traumziele und ihre schönsten Alternativen.*
Weingrün – Edles am Spreekanal
So viele Hotels es rund um den Spittelmarkt gibt, so wenige Restaurants konnte ich in der Ecke finden. (Döner-Läden firmieren bei mir nicht unter „Restaurant“). Umso mehr habe ich mich dann gefreut, das Weingrün zu entdecken. Dass es sich dabei um eine „Rotisserie“ handelt, habe ich zuerst nicht realisiert. Ehrlich gesagt, kannte ich den Begriff vorher nicht einmal. Was womöglich daran liegt, dass Restaurants, in denen Fleischgerichte vor den Augen der Gäste am Grill zubereitet werden, so gar nicht auf meinem Zettel stehen.
Es gab aber auch sehr leckere und originelle vegetarische Gerichte, wie meine gefüllte Kartoffelwaffel mit Waldpilzen in Schnittlauchrahm, plus Kräutersalat. Die Waffel hatte mit 19 Euro zwar ihren Preis, aber wenn Qualität und Geschmack stimmen, bin ich auch gerne bereit, das zu zahlen. Zudem war die Weinauswahl hervorragend – das gilt auch für den günstigen Hauswein.
Mein Fazit: Das Weingrün ist perfekt für einen romantischen Abend. Im Sommer könnt ihr zudem draußen auf der Terrasse sitzen, die unmittelbar am Spreekanal liegt.
Akemi – Sushi am Prenzlauer Berg
Ich ernähre mich seit vielen Jahren vegetarisch. Meistens sogar vegan, aber an diesem Ort habe ich eine Ausnahme gemacht und mir eine frittierte Jakobsmuschel sowie Spicy Tuna bestellt. Köstlich! Und den kleinen Ausrutscher wert. Den Besuch im Akemi verdanke ich einer Freundin, die um die Ecke am Prenzlauer Berg lebt.
Ich liebe die asiatische Küche und halte mich selbst für eine ganz akzeptable Sushi-Köchin, was daran liegt, dass mehrere Mädels aus meinem Umfeld früher in Japan gelebt und ihre Küchen-Kenntnisse von dort mit nach Köln gebracht haben. Aber ich hasse es, dass viele Sushi-Restaurants (zumindest in Köln) einfach kalt und steril eingerichtet sind. Das nimmt mir jede Lust, dort hinzugehen. Das Akemi ist hingegen in warmen, rötlichen Tönen gehalten. Es geht laut und lebendig zu, dafür sorgen allein schon die vielen verschiedenen Cocktails, die serviert werden. Mit durchschnittlich sieben Euro liegen die auch deutlich unter Kölner Verhältnissen.
Mein Fazit: Für Liebhaber der japanischen Küche, die Restaurants nicht nur zur Nahrungsaufnahme aufsuchen, sondern auch einen schönen Abend haben wollen.
Citytrip Berlin – duftende Cocktails in der Dorothy Bar
Auf dem Weg zu meiner Verabredung im Akemi bin ich an der Dorothy Bar im Kollwitzkiez vorbeigekommen. Bodentiefe Fenster erlaubten mir einen Einblick in den beleuchteten, stylischen Innenbereich. Jeder Locationscout, der für Film und Fernsehen arbeitet, würde vermutlich meine Begeisterung teilen. (Meine Fotos zeigen das nicht annährend, denn ich war in Eile und eigentlich im „Freizeitmodus“, aber ihr solltet einmal die Bilder auf der Seite checken.)
Nach dem Sushi habe ich meine Freundin überredet, in die Dorothy Bar zu gehen, die, wie sich herausstellte, brandneu ist. Kaum hatten wir die Tür geöffnet, wehte uns Wärme und Kaminduft entgegen. Der hintere Bereich der Bar erinnert mit dem flackernden Kamin und den weichen Samtpolstern an eine Wellnessoase – und genauso duftet es dort. Nach verschiedenen Kräutern. Das Ganze hat etwas Märchenhaftes und ist genauso von den Betreibern gedacht, die sich von Dorothy aus dem „Zauberer von Oz“ für die Inneneinrichtung und ihre Cocktails haben inspirieren lassen.
Mein Fazit: Noch ein echter Geheimtipp!
Spektakulär dinieren an der Spree – Katerschmaus
Als ich den Namen der Location zum ersten Mal gehört habe, dachte ich an ein nettes, schräges Bistro. Irgendetwas „Niedliches“ auf jeden Fall – doch weit gefehlt. Das Katerschmaus am Holzmarkt ist nichts weniger als ein Ereignis: allein schon die Lage unmittelbar an der Spree. Das Wasser ist so nah, dass ihr die Enten Quaken und die Fische springen hört. Die landen natürlich gelegentlich auch auf den Restauranttellern und das ist dann ein kulinarisches Ereignis.
Kombi-Tipp: Der Besuch im weltstädtischen Berlin lässt sich wunderbar mit einem Abstecher in die umliegende Natur verbinden: Ausflugsziele in Brandenburg – 11 spektakuläre Orte.
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