• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Zur Fußzeile springen
  • NRW
  • Deutschland
  • Die Welt
  • Reisearten
    • Berge
    • Geheimtipp
    • Hotels
    • Kulinarik
    • Kultur
    • Landleben
    • Meer
    • Natur
    • Städtetrip
    • Tiere
    • Wandern
  • Meine Bücher
  • Über mich
  • Kooperationen
    • Facebook
    • Twitter
    • Instagram

Weltenkundler

bewusster reisen - inspirierter lesen - das Zeitgeist-Magazin

Aktuelle Seite: Startseite / Die Welt / Floriade – Spektakuläre Expo 2022 in Holland

enthält Werbung*

By Antje Zimmermann Kommentar verfassen

Floriade – Spektakuläre Expo 2022 in Holland

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenPinnen!

Gemüse, das ohne Erde wächst? Häuser aus Plastik? Fußböden aus Kressesamen? Klingt verrückt? Ist es aber nicht! Die Floriade zeigt spektakuläre Projekte und Prototypen, die unsere Städte in Zukunft grüner, gesunder und energieeffizienter machen. Das alles ist mit „Growing Green Cities“ überschrieben und für Besucher ein inspirierendes Erlebnis. Die Floriade im holländischen Almere ist noch bis zum 9. Oktober geöffnet.

Growing Green Cities auf der Floriade

Wie wollen wir uns künftig ernähren ?

Durch Appelle lassen sich die Menschen nicht überzeugen, aber durch Geschmack. Jeder Apfel, jede Orange, jeder Kopfsalat, jede Tomate müsse künftig so gut schmecken, dass sie wieder und wieder gegessen werden. Während er das sagt, offeriert Maurice Wubben eine große Schale mit Tomaten. Sie sind klein, rund und rot. Ganz wie unsere gewohnte Supermarktware – doch kaum drei Sekunden im Mund ist nichts mehr wie gewohnt. Honigtomaten heißen die kleinen Köstlichkeiten und Maurice Wubben macht es sichtlich Spaß, sie zu verteilen.

Growing Green Cities als Modell auf der Floriade
Köstliche Honigtomaten werden auf der Floriade verkostet
Gemüse aus Indoor Farming schmeckt besser

Maurice Wubben ist Gewächshausmanager auf der Floriade. Er managt das fußballfeldgroße Ausstellungsgebäude – der niederländische Beitrag zur Expo. Indoorfarming ist eines der spannendsten Themen im gigantischen Gewächshaus.

Indoor Farming – die vertikale Zukunft?  

Die vertikale Vorzeigefarm auf der Floriade arbeitet vollautomatisch. Die noch jungen Pflänzchen sind in lilafarbenes LED-Licht getaucht. Sie wachsen auf Kunststoffnetzen – Sensoren überwachen das Geschehen und lassen bei Bedarf Wasser und Nährstoffe regnen. Die futuristische Anlage stammt von einem örtlichen Startup, das bereits Kunden in New York City beliefert.

Gewächshausmanager Maurice Wubben vor einer Indoor Farm auf der Floriade
Gewächshausmanager Maurice Wubben vor einer Indoor Farm

Normalerweise bekommen die New Yorker ihr Gemüse aus Kalifornien. Es muss also durch das ganze Land bis nach New York gebracht werden. Doch Indoor Farming ist mitten in der Metropole möglich. Ohne Pestizide. Ohne endlose LKW-Fahrten. Der Energieverbrauch sei durch Solaranlagen und Windkraft überschaubar und die Ernten immer vorhersehbar. Wenn es nach den holländischen Herstellern geht, stehen vertikale Farmen bald neben den Supermärkten unserer Metropolen.  

Köstliche Verkostungen auf der Floriade

Voll automatisierte Indoorfarmen, bevölkert von Drohnen und gelenkt per App – für die meisten Besucher ist das Zukunftsmusik. Für manche gar eine Kakophonie. Einhelligen Applaus gibt es aber für die Ausbeute des gigantischen Gewächshauses. Mehrere Mitarbeiter sind den ganzen Tag damit beschäftigt, das angebaute Obst und Gemüse zu waschen, in mundgerechte Stücke zu schneiden und für die Besucher auszulegen. Auf besonderes Interesse stößt der Kohlrabi. Er wächst in großen Wasserbecken, genauso wie dutzende Salatköpfe. Gestützt von einem schmalen Styroporgerüst schwimmt das Gemüse auf der Wasseroberfläche.

Kohlrabi, der fast komplett ohne Erde wächst
Kohlrabi, der fast komplett ohne Erde wächst

Übernachtungstipp für die Floriade

Das Van der Valk Hotel Almere liegt direkt beim Expo-Gelände* und bietet sehr schöne Räume – die nach hinten liegenden Zimmer setzen das Naturerlebnis der Floriade sogar fort. Denn hier gibt es stakende Reiher und kleine Ruderboote. Das Frühstücksbuffet ist sehr üppig und wird in einem ansprechenden Raum serviert.

Das Van der Valk Hotel in Almere
Das Van der Valk Hotel in Almere liegt neben der Floriade

Utopia Eiland auf der Floriade

Die Frage, wie sich die wachsende Weltbevölkerung künftig ernähren wird, treibt auch Xavier San Giorgi um. Seine Antwort unterscheidet sich allerdings fundamental vom Indoor Farming. Ihm geht es um die Wiederherstellung unseres Ökosystems – erreichen möchte er das durch Agroforstwirtschaft.

 Xavier San Giorgi ist der Initiator von Utopia Island auf der Floriade
Xavier San Giorgi ist der Initiator von Utopia Island auf der Floriade

Wie die funktioniert, erleben Besucher in drei ganz unterschiedlichen Landschaften. Die drei Landschaften liegen auf Utopia Island. Einer Insel am äußersten Rand der Floriade. Ein Leuchtturm weist Besuchern den Weg zum Idyll. Dort angekommen, wandelt sich die Atmosphäre. Statt vielstimmiger Unterhaltungen zwitschern die Vögel. Bienen summen über den Beeten und viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich auf Utopia Island. Sie arbeiten in den verschiedenen Gärten, führen Gruppen herum oder spielen auf der Bühne des Waldtheaters.

Utopia Island auf der Floriade
Utopia Island auf der Floriade

Für sie ist klar, dass Innovationen mit dem Verständnis der Natur einhergehen. Wenn wir mit den Mustern der Natur arbeiten, statt gegen sie zu kämpfen, könnten wir uns unser Ökosystem wiederherstellen. Für Xavier San Giorgi und seine Mitstreiter beginnt alles mit der Erziehung. Und so beherbergt Utopia Island auch den Schulgarten von Almere.

Der essbare Wald

Monokulturen, erschöpfte Böden, Pestizide – die Konsequenzen unserer bisherigen Landwirtschaft sind bekannt. Immer stärker belastete Lebensmittel, noch mehr Rodungen – das alles führe nur noch in die falsche Richtung. In die richtige Richtung gehe hingegen der essbare Wald: der zweite Landschaftstyp auf Utopia Island. Ein essbarer Wald imitiert den natürlichen Wald, ist aber auf essbare Arten, wie Walnussbäume, Beerensträucher oder – angesichts der Klimakrise – auch auf Kiwis ausgerichtet.

Blick von Utopia Island auf Almere
Blick von Utopia Island auf Almere

Über 150 verschiedene Obst- und Gemüsesorten wachsen im essbaren Wald. Aber lassen sich damit acht Milliarden Menschen weltweit ernähren? Für Xavier San Giorgi stellt sich die Frage nicht. Nahrung sei genügend vorhanden – die Frage sei, ob wir aufhören, unser Essen zu verschwenden. Und es künftig gerecht verteilen.

Faszinierende Agroforstwirtschaft auf der Floriade

Künftige Anbaumethoden müssten viel weitergehen. Und wie das funktionieren kann, zeigt Utopia Island in der dritten Landschaft. Dort gedeiht ein perfekt abgestimmtes System. Obstbäume stehen auf den Äckern. Sie spenden Schatten. Schützen vor Wind. Speichern Wasser. Düngen den Boden. Schaffen ein gesundes Mikroklima und liefern frische Früchte. Das Zusammenspiel von Feld und Wald wird als Agroforstwirtschaft bezeichnet. Was als Agrar-Revolution gilt, ist eigentlich eine Rückbesinnung auf altes Wissen – so waren etwa frühere Streuobstwiesen bereits auf eine Mehrfachnutzung angelegt. In der modernen Agroforstwirtschaft werden Land- und Forstwirtschaft allerdings so kombiniert, dass sie größtmögliche ökologische und ökonomische Vorteile bringen.

Können wir Verteilungsgerechtigkeit erreichen? Eine der Fragen, die die Floriade stellt.
Können wir Verteilungsgerechtigkeit erreichen?

Wie kann Verteilungsgerechtigkeit erreicht werden?

Agroforstwirtschaftliche Ansätze, davon sind die Befürworter überzeugt, können den gesamten Planeten ernähren.

Mehr Erde brauchen die künftigen Samen nicht mehr
Mehr Erde brauchen die künftigen Samen nicht mehr

Indoorfarmen oder Agroforstwirtschaft? Oder beides, je nach Standort? Nicht nur bei der Nahrungsmittelproduktion bietet die Floriade spannende Ideen und Projekte.

Plastik- und Pilzhäuser auf der Floriade

Kurz vor dem Eingang zu Utopia Island steht ein kleines, graues Häuschen. Es liegt idyllisch am Wasser. Sand ist aufgeschüttet und ein kleiner Steg lädt zum Sonnenbaden ein. Ein Urlaubsidyll, das seinen wahren Charakter selbst bei näherer Betrachtung nicht preisgibt. Der erschließt sich erst hinter dem Häuschen – hier schwimmt ein großer Plastikhaufen auf der Wasseroberfläche. Ganz so, wie weltweit in unseren Meeren. Und genau aus solchem Plastik ist das kleine Badehäuschen gebaut. Nur eines von vielen Gebäuden, das Besucher auf der Floriade staunen lässt. 

Plastikhaus auf der Floriade
Plastikhaus auf der Floriade

„Die grüne Lunge“ – so der Spitzname – ist das auffälligste Gebäude auf dem Gelände der Floriade. Ein faszinierendes Beispiel für naturnahes Bauen. In das Gebäude sind Vogelnester integriert, die Außenmauern sind komplett begrünt und auf dem Dach ist eine Solaranlage. Es produziert mehr Energie, als es verbraucht. Auf dem Dach gibt es auch einen sehr schönen Garten und da sammeln sie das Regenwasser. 50.000 Liter und das wird genutzt, um die grünen Wände in trockenen Perioden zu bewässern. 

Die "grüne Lunge" auf der Floriade
Die „grüne Lunge“ auf der Floriade

Growing Green Cities auf der Floriade

Die „grüne Lunge“ ist das spektakulärste Gebäude auf dem Gelände – das Pilzhäuschen das skurrilste. Die Außenwände bestehen aus dem Pilzgeflecht, das unter der Erde im Verborgenen wächst. Myzel heißt das Wurzelwerk von Großpilzen, das sich über riesige Flächen erstreckt. Kombiniert mit Hanf oder Flachs entsteht daraus ein robuster Rohstoff, der nach Hersteller-Auskunft wasserabweisend und feuerdämmend ist.

Das Pilzhaus auf der Floriade
Das Pilzhaus auf der Floriade

Das Gebäude soll ein breiteres Bewusstsein über mögliche neue und regionale Baumaterialien zu schaffen – anstelle von Beton. Und damit ja niemandem entgeht, wie revolutionär der kleine Rundbau ist, stehen vor ihm drei überdimensionale Pilze. Komplett mit Hut, Stiel und Lamellen. Bei Regen könnten sie einer ganzen Familie Schutz bieten. Nachwachsende Materialien, die vor Ort existieren. Ein Thema, das angesichts der aktuellen weltweiten Krisen immer wichtiger wird.

Neue Baumaterialien aus Pilzen und Hanf

Durch steigende Meeresspiegel sind die Niederlande in der Klimakatastrophe konkret bedroht. Und wer unmittelbar betroffen ist, handelt in der Regel. Almere liegt in Flevoland – die Provinz ist die jüngste des Landes. Und der gesamte Boden ist eigentlich Meeresgrund, der im 20. Jahrhundert nach und nach trockengelegt wurde. Brücken sind in der Region wichtig. Und so ist die Floriade auch zu einem Showroom für moderne Brückentechnologie geworden, die altes Material recyceln und trotzdem genauso tragfähig sind.

Weiterlesen: Die Provinz Flevoland – Entlang von Tulpenfeldern zum IJseelmeer.

*Bei den Werbe-Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Das sind Partnerprogramme mit Unternehmen – wenn ihr über den Link auf meiner Seite ein Hotel bucht oder ein Buch kauft, bekomme ich eine kleine Provision. Für euch ist es keinen Cent teurer, aber für Blogger sind diese Einnahmen wichtig, um den Blog überhaupt betreiben zu können.

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenPinnen!

Kategorie: Die Welt, Natur Stichworte: Almere, Flevoland, Floriade, Holland

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Haupt-Sidebar

About me

Hallo und herzlich willkommen,

ich bin Antje Zimmermann - Reisejournalistin, Buchautorin und Bloggerin. Weitgereist und heimatverbunden.

Als Reiseexpertin bin ich regelmäßig in den Medien: bei WDR 5 und "Hier und heute" im WDR Fernsehen. Ich referiere auf Messen und an Fachhochschulen, moderiere Veranstaltungen und präsentiere meine Reiseführer in der kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Ihr habt Fragen? Möchtet mit mir ins Gespräch kommen? Oder mich engagieren?

antje (at) weltenkundler.com

(Portraitfoto: WDR/Simin Kianmehr)

Beliebt

29. Juli 2020 von Antje Zimmermann 16 Kommentare

Träume in türkis – Wo Kärnten (fast) karibisch ist

23. September 2021 von Antje Zimmermann 14 Kommentare

Die 20 originellsten Ausflugsziele in NRW

Das weltbekannte Absinth-Ritual

8. Oktober 2017 von Antje Zimmermann 12 Kommentare

Wo die grüne Fee regiert – die Absinth-Route

Neueste Kommentare

  • Legendary Drivers bei Die 20 originellsten Ausflugsziele in NRW
  • Antje Zimmermann bei Geheimtipps für Baden-Württemberg
  • Gloria bei Geheimtipps für Baden-Württemberg
  • Antje Zimmermann bei Geheimtipps für den Schottlandurlaub
  • Sabine Matheis bei Geheimtipps für den Schottlandurlaub
  • Antje Zimmermann bei Die schönsten Zugreiseziele – mit der Bahn ans Meer

Footer

Weltenkundler – Schönes in der 2. Reihe

Die wirklichen Highlights warten oft in der 2. Reihe!! Es gibt viele schöne Städte und Regionen, die weniger überlaufen und überteuert, aber nicht weniger besuchenswert sind!

In meinem Reisemagazin findet ihr neue, frische Geschichten und echte Tipps: für idyllische Landpartien und entspannte Citytrips.

Charme und Stil müssen nicht zwangsläufig teuer sein – abseits der touristischen Trampelpfade bietet der Urlaub einfach mehr. Und ich nehme euch mit zu diesen Orten in der 2. Reihe, die euch erstklassige Momente bieten.

Weltenkundlerin Antje Zimmermann

  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter

Impressum
Datenschutz

Copyright © 2023 · Weltenkundler