Schroffe Felsen. Liebliche Flusstäler. Geschichtsträchtige Städte und verträumte Dörfer – die Wallonie ist reich an schönen und abwechslungsreichen Reisezielen. Trotz der geballten Schönheit kann die frankophile Region im Süden Belgiens stellenweise noch als Geheimtipp gelten. Und aufgrund der überschaubaren Größe des Landes – die Wallonie ist etwa so groß wie Thüringen – ist es leicht, verschiedene Stationen zu verbinden. Hier kommen meine Vorschläge für einen Roadtrip durch die Wallonie.
Roadtrip durch die Wallonie – Schlösser, Burgen und Herrensitze
Das belgische Maastal liegt nur eine Stunde hinter der deutschen Grenze. Der Kontrast zwischen sanften Flusslandschaften und schroffen Felswänden macht den besonderen Reiz des Tals aus: Es bietet sattgrüne Weiten, in denen wehrhafte Burgen und elegante Schlösser liegen. Dazu Städte, die sich nach schweren Jahren zu hippen Metropolen entwickeln: Namur, die Hauptstadt der Wallonie, ist hier eine Stippvisite wert.
Auch interessant: Beim Roadtrip durch die Wallonie darf Lüttich, die heimliche Hauptstadt der Region, natürlich nicht fehlen. Hier stelle ich die prachtvolle Stadt an der Maas ausführlich vor.
Dinant – Perle des Maastals
Wegen seiner architektonischen Schönheit wird das kleine Städtchen Dinant gerne als „Perle des Maastales“ bezeichnet. Schon von weitem werdet ihr die große, gotische Kirche sehen, die alle umstehenden Gebäude weit überragt. Neben dem imposanten Gotteshaus stehen bunte Häuschen mit eigenen Bootsanlegestellen und dahinter türmen sich wuchtige Felsen auf – Dinant ist die perfekte Postkarten-Idylle. Das Städtchen hat rund 13.000 Einwohner und eine bewegte Geschichte: Herrschen kamen und gingen. Die Schönheit der wallonischen Kleinstadt blieb.
Ich bin durch die engen Gassen geschlendert, habe am Ufer der Maas ganz hervorragend gegessen und bin von Dinant aus zu diversen Ausflügen gestartet. Denn es ist der perfekte Ausgangsort für Touren ins Umland, die intensive Natur- und Kulturbegegnungen bieten.
Romantische Flussfahrt auf der Maas
Das Ausflugsboot gleitet gemächlich durchs Wasser. Eine Gruppe Grau-Gänse schwimmt für einige Minuten neben unserem Schiff und erklimmt dann das Ufer. Mit wenigen Schritten erreichen die Vögel einen terrassenförmig angelegten Garten. Das Plätschern von Wasserspiele dringt an mein Ohr. Apfelsinenbäume verströmen einen süßlichen Duft. Und dichte Hainbuchen bilden ein kilometerlanges Labyrinth. Der zauberhafte Garten gehört zu Schloss Freyr – einem Prachtbau im Stil von Versailles.
Übernachtungstipp: B & B im romantischen Maastal
Bed & Breakfast wird im Maastal oft in romantischen, alten Häusern angeboten. Eines der schönsten Gästehäuser findet ihr in dem kleinen Dörfchen Yvoir. Es geht ewig eine schmale Schotterpiste den Berg hinauf und ich hatte schon geglaubt, mich verfahren zu haben. Doch dann stand ich plötzlich im Innenhof einer ehemaligen Hofanlage und war umgeben von blühenden Bäumen und duftenden Blumen. Das B&B La Ferme de l’Airbois* war eindeutig ein Highlight meines Roadtrip durch die Wallonie.
Yvoir – Geheimtipp bei Dinant
Der romantische Ort liegt nur rund 9 Kilometer von Dinant entfernt. Auch diverse Gärten und Gemüsebeete befinden sich in der weitläufigen Anlage. Und ein von Lavendel gesäumter Pool, in dem ich geschwommen bin. Hummeln fliegen, Vögel geben ihr abendliches Konzert und dann geht auch noch die Sonne rotgolden über den Feldern und Wiesen des Maastals unter. Hier findet ihr weitere Infos zu der charmanten Unterkunft*.
Roadtrip durch die Wallonie – die Abtei Maredsous
Nur rund 20 Kilometer oberhalb von Dinant liegt das Kloster Maredsous. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel, denn viele Besucher schätzen die gute Küche der Benediktiner. Im Kloster wird Brot gebacken, Käse hergestellt und das eigene Bier ausgeschenkt. Ich habe alles probiert und kann nur sagen: köstlich! Nirgendwo sonst auf meinem Roadtrip durch die Wallonie haben so einfache Dinge so lecker geschmeckt.
Deutsche Spuren in der Wallonie
Im Jahr 1817 gab in Belgien keine Mönche mehr. Denn alle Klöster waren während der französischen Revolution geschlossen worden. Deshalb wandten sich die Wallonen hilfesuchend an die deutschen Nachbarn. In der Nähe von Stuttgart wurden sie schließlich fündig. Der dortige Abt akzeptierte das Ansinnen, in Belgien ein neues Kloster zu gründen, und schickte acht deutsche Benediktiner-Mönche. Solche und ähnliche Geschichten hört ihr auf den Führungen, die regelmäßig auf dem Klostergelände stattfinden.
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Ulli Kever meint
Hallo!
Wir sind aus dem schönen Ostbelgien und haben Ihren Artikel mit großer Aufmerksamkeit gelesen. Einige Notizen werden wir benutzen, um unsere Heimat weiter zu erkunden.
Danke dafür
Wir empfehlen Ihnen Belgien weiter zu entdecken.
Es gibt so viel Herrliches in unserem kleinen Land, was es zu entdecken gilt. Immer nebenher die köstliche Küche !!!
Antje Zimmermann meint
Das freut mich sehr. Ich bin auch ein großer Fan der Region.