Zu Sylt hat jeder eine Meinung und nicht wenigen gilt die Insel als mondän, überteuert und überlaufen. Doch es gibt natürlich auch die anderen, die stillen Seiten Sylts. Von denen möchte ich hier erzählen: Von Wanderdünen, alten Kapitänshäusern und großen Heideflächen. Auf kleinstem Raum bietet Sylt ganz unterschiedliche Landschaften und viele kulturelle Eigenarten. Diese zu bewahren, hat sich der Sylter Verein „Söl’ring Foriining“ zur Aufgabe gemacht. Und deshalb gilt selbst heute noch: Sylt überrascht mit stillen Seiten.

Keitum ist der älteste Ort der Insel und war lange deren Mittelpunkt. So steht die älteste Apotheke der Insel in Keitum und auch der erste Arzt eröffnete hier seine Praxis. Wer heute durch den Ort läuft, sieht märchenhafte Häuser, die sich entlang der Küste aufreihen. Sylts ursprüngliche Bewohner haben immer auf der Ostseite gebaut. Niemand, der bei Verstand war, wollte sich den Stürmen aussetzen, die auf der Westseite toben. Erst die Zugezogenen der Neuzeit bauten auf der Westseite, weil sie die Nähe zur Brandung suchten.
Ein Haus ist schöner als das andere

Das Altfriesische Haus in Keitum
Die wohlhabenden Kapitäne des 18. Und 19. Jahrhunderts wohnten hingegen gerne am Keitumer Kliff und schauten auf das ruhige Wattenmeer hinaus. Und unmittelbar hier steht auch das „Altfriesische Haus“ von Keitum. Reet bedeckt das Dach und mächtige Bäume stehen wie Wächter um es herum. Das Haus ist heute ein Museum und zeigt, wie die Kapitäne früher lebten. Betrieben wird es von „Söl’ring Foriining“, wie der Sylter Verein auf Friesisch heißt. Gleich nebenan befindet sich dann das Sylter Heimatmuseum – ebenfalls in einem wunderschönen, historischen Gebäude.

Das alte Sylt mit seiner friesischen Kultur
Der Verein besteht seit 1905 und versucht die Schönheit und Eigenart der Insel zu bewahren. Seine wichtigsten Aufgaben sind der Küstenschutz, sowie die Landschafts- und Brauchtumspflege. Ohne das Engagement des Vereins würde nicht nur „Söl’ring“, die eigenständige Syltfriesische Sprache, kaum noch gesprochen werden, auch die alten Kapitänshäuser wären vom Abriss bedroht. Das alte Sylt mit seiner friesischen Kultur erleben Besucher heute am ehesten im Osten der Insel. Die Ostdörfer wie Archsum und Morsum haben noch altfriesische Einwohner, die die Tradition hochhalten. So kann man hier zu Silvester das Maskenlaufen erleben – eine Art Büttenrede, bei der die Einwohner von Haus zu Haus laufen, und die Ereignisse des Jahres durchhecheln.

Geballte NaSylt überrascht mit stillen Seiten
Haben Sie schon einmal die Sylter Schafe im Nebel gesehen? Die Bloggerin Sabine Bassier hat wunderschöne, mystische Fotos von der Insel im November gemacht:

Im Osten der Insel liegt auch das Morsumer Kliff. Ein hölzerner Steg führt durch lilafarbene Heide. Uferschwalben kreisen über den Spaziergängern. Und der rote Sandstein des Kliffs leuchtet intensiv in der Abendsonne – das ist eine Facette der Sylter Landschaft.

Die langen Strände am Ellenbogen

Eine andere sind die langen Strände am Ellenbogen – dem nördlichsten Punkt Deutschlands. Sylt hat zwar weder Tiere noch Pflanzen, die es andernorts nicht gibt, aber auf nur 99 Quadratkilometern bietet es so viele verschiedene Biotope, wie kaum ein anderer Ort.

Die Naturgewalten Sylts im Museum
Wer sich für die Inselnatur und den Nationalpark mit seiner Fauna und Flora interessiert, wird von der Ausstellung im „Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt“ begeistert sein. Das moderne, multimediale Museum liegt unmittelbar am Hafen von List und bietet auch Exkursionen zu den geschützten Wanderdünen an.

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