Cadzand ist den meisten Nordrhein-Westfalen ein Begriff. Kann man im südlichsten Badeort der Niederlande doch ganz wunderbare Urlaubstage verbringen. Nur ein kurzer Strandspaziergang trennt die Menschen hier von Belgien. Und wer aufmerksam durch Strand und Dünen läuft, entdeckt überall zarte Pflanzen, die sich dann auf den örtlichen Restaurant-Tellern wiederfinden. Dieses Meeresgemüse zu probieren, ist ein weiterer Grund, Cadzand zu besuchen……
Meeresgemüse in Cadzand – eine Bereicherung
Wer glaubt, dass holländisches Essen langweilig ist, war wahrscheinlich schon länger nicht mehr in Cadzand. Das Küstenörtchen hat sich ganz der gehobenen Küche verschrieben – der gehobenen Meeresküche. Um Gemüse und Kräuter für diese Küche zu bekommen, gehen die Einheimischen frühmorgens an den Strand und in das angrenzende Naturschutzgebiet Het Zwin. Hier gedeiht Winterportulak, wilder Senf und gegen Ende des Sommers Sanddorn. Am Strand werden zudem Queller und Strandastern gesammelt.
Extratipp: Ihr liebt die holländische Küste? Dann übernachtet doch einmal direkt am Meer in den spektakulären Strandschlafhäusern* des Landes.
Queller & Co. – noch unbekannt
Bei Queller handelt es sich um eine nelkenartige Pflanze und Winterportulak ist ein Einwanderer aus Nordamerika. Die Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie schmecken auch hervorragend. Wie erwartet hat Meeresgemüse einen intensiven Salzgeschmack. Es wird in der Küche kaum behandelt und üblicherweise mit Fisch serviert.
Als Service für die Urlauber erklären die Restaurant-Mitarbeiter stets, was da auf dem Teller liegt. Anderenfalls würden die meisten Menschen vermutlich den ganzen Abend rätseln, was sie da gerade gegessen haben. In Zeiten, in denen Regionalität wieder entdeckt wird, werden die kulinarischen Novitäten durch ihre Herkunft noch spannender. Werden sie doch in aller Regel direkt vor der Haustür geerntet.
Weiterlesen: Nordsee auf der Zunge.
Meeresgemüse in Cadzand wächst in Dünengärten
Wer früh genug aus den Betten kommt, kann die Einheimischen bei ihren Streifzügen durch die Dünen begleiten. Gerne gesehen ist der Beutezug im Naturschutzgebiet Het Zwin allerdings nicht. Darum werden in Cadzand gerade Dünengärten für das Meeresgemüse angelegt. Alles, was darin wächst, wird künftig in die Restaurantküchen wandern. Und es sind auch Gartenführungen und Kochkurse für Urlauber geplant.
Schon gewusst? Cadzand ist auch als Heilbad anerkannt. Wegen der gesunden Meeresklimas und dem örtlichen Tallasso-Angebotes. Das Küstenstädtchen ist neben Domburg der einzige Ort in den Niederlanden, dem diese Anerkennung zuteil wurde.
Meeresgemüse in Cadzand plus Fischgenuss
Den Fisch zum Gemüse liefert dann Sjaak Verhage. Er betreibt das örtliche Angelgeschäft und bietet kostenlose Kurse im Brandungsangeln an. Dank der Unterstützung des erfahrenen Anglers, der mehrfach bei Weltmeisterschaften dabei war, meistern auch Ungeübte den Kampf gegen Wind und Wellen in der Brandung. Und auch wenn die Köder nicht ganz so appetitlich aussehen, kehren die Urlauber in den allermeisten Fällen mit sehr leckerer Beute ins Ferienappartement zurück.
Wellenbrecher als Kunst am Strand
Wer am Strand angelt oder Salzpflanzen sammelt, bekommt in Cadzand noch etwas Schönes geboten: Hölzerne Wellenbrecher. Alle 300 Meter stehen sie in Reih und Glied und werden zum Wasser hin immer kleiner. Was ursprünglich nur zum Schutz des Landes gedacht war, ist längst zu einem viel beachteten Bau-, wenn nicht Kunstwerk geworden, denn die Pfähle sind mit Muscheln und Algen überzogen. Je nach Tageszeit schimmern sie in ganz unterschiedlichen Grüntönen und werden von vielen Besuchern fotografiert. Auch ich konnte mich an ihnen gar nicht satt sehen…..
Die Recherchereise erfolgte mit freundlicher Unterstützung des NBTC – vielen Dank dafür.
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