Kakteen so groß, dass Wanderer daneben winzig wirken. Bizarre Drachenbäume, die jeden Betrachter begeistern. Und dunkelrote Glockenblumen, die eines der Wahrzeichen der Insel sind. Wer nur die Playa de Inglés kennt, wähnt sich im Hinterland Gran Canarias auf einer anderen Insel. Statt Strandliegen stehen hier uralte Bäume, seltene Sträucher und duftende Kräuter dicht an dicht. Alle paar Kilometer wechselt die Landschaft und bietet neue Einblicke. Das Wanderfestival auf Gran Canaria ist die perfekte Möglichkeit, diese landschaftliche Schönheit kennenzulernen.
Landschaft voller Überraschungen
Gran Canaria ist bekannt für seine Strände und gigantischen Hotelkomplexe. Dass man auf der Insel genauso gut wandern wie sonnenbaden kann, ist weniger bekannt. Dabei hat Gran Canaria Naturfreunden viel zu bieten. Um die vielen Wanderwege und üppigen Landschaften der Insel bekannter zu machen, findet jedes Jahr im Herbst ein großes Wanderfestival auf der Kanareninsel statt: 2021 wird es zwischen dem 28. – 31. Oktober stattfinden. Hier könnt ihr den aktuellen Stand der Planung für das Wanderfestival auf Gran Canaria einsehen. Ich bin während des Festivals im Hinterland gewandert, habe abgelegene Dörfer, üppige Märkte und romantische Fincas besucht.

Weiterlesen: Die Kanaren haben viel mehr zu bieten, als die meisten Urlauber glauben. Etwa „La Graciosa“ – die kleinste bewohnte Kanareninsel. Ein weitgehend menschenleeres Strandparadies.
2012 etabliert
Das erste Festival hat 2012 stattgefunden und gleich soviel Anklang gefunden, dass es seither jedes Jahr wiederholt wird. In der Regel Ende Oktober oder Anfang November, was aus deutscher Perspektive ein perfekter Zeitpunkt ist: Denn statt Grau in Grau und Novembertristesse in Deutschland können sich Wanderfreunde an Licht und Wärme erfreuen. Dazu Bewegung in einer stetig wechselnden Natur – was will man mehr?

Aktive Vulkane
Die größte Überraschung Gran Canarias sind die Berge. Sie sind das Ergebnis vulkanischer Aktivitäten und haben Gran Canaria eine Topographie beschert, die ideale Bedingungen für Wanderer bietet. Denn auf der Insel wechseln sich Täler und Berge stetig ab. Was allerdings zur Folge hat, dass die Wege stellenweise schon ein wenig anspruchsvoll sind. Örtliche Guides, die sämtliche Wanderungen des Festivals begleiten, haben aber auch Routen ausgearbeitet, die für weniger Geübte geeignet sind.

Abwechslungsreiche Touren
Das Festival-Programm bietet sehr unterschiedliche Touren: Sie führen zu erloschenen Vulkanen, verwunschenen Wäldern und bizarren Steinformationen wie dem berühmten Roque Nublo. Neben der Begegnung mit der Natur sind die Wanderungen so konzipiert, dass sie auch kulturelle und kulinarische Highlights bieten.

Wandern rund ums Jahr
An jedem Tag wird auf der Insel mittlerweile eine Wanderung angeboten. Es gibt Ganz- und Halbtagestouren. Auf einfachem, mittleren und gehobenem Niveau. So unterschiedlich die Routen sind, so einheitlich ist die Begleitung von ausgebildeten Wanderführern. Sie sorgen für Sicherheit auf den zum Teil noch nicht komplett ausgeschilderten Wegen und liefern wertvolle Informationen zu Fauna und Flora. Wanderführerin Valerie Dewerder und ihre Kollegen bieten rund ums Jahr spannende Exkursionen im Hinterland an – falls ihr während des Wanderfestival auf Gran Canaria verhindert seid.
Idealer Ausgangspunkt
Idealer Ausgangspunkt für die Wanderungen sind die ländlichen Hotels der Insel. Viele von ihnen sind ehemalige Bauernhöfe, wie das Hotel „Rural de Mondalón“*. Es liegt unweit des trubeligen Las Palmas, ist aber ein Ort der Ruhe inmitten üppiger Natur. Im Gegensatz zu den Hotels in den touristischen Zentren sprechen in den ländlichen Betrieben nicht alle Angestellten Deutsch, was man aber auch als klaren Vorteil werten kann. Spart es doch die Kosten für weitere Spanisch-Sprachkurse, denn unweigerlich lernen ausländische Gäste ein paar neue spanische Wörter. Und auch wer gar kein Spanisch spricht, wird sich mit den freundlichen Mitarbeitern immer unterhalten können – notfalls mit Händen und Füßen.

Passender Hoteltipp
Zudem bieten die ländlichen Hotels typisch kanarische Gerichte, wie den Puchero. Einen deftigen Eintopf. Vieles, was in der Küche des „Rural de Mondalón“* verwandt wird, wächst unmittelbar vor der Haustür: Denn dort beginnen bereits die Felder der Finca. Das Hotel hat ländlichen Charme und ist trotzdem stilvoll. Für mich die perfekte Kombination.

Besuch im Bergdorf San Mateo
Auch die kleinen Bergdörfer im Hinterland lohnen den Besuch. Ich habe San Mateo besucht. Hier tanzen die Dorfbewohner am Sonntag-Vormittag zu Livemusik auf dem Dorfplatz. Es ist geradezu rührend zu sehen, dass Senioren hier genauso leidenschaftlich das Tanzbein schwingen wie ihre Kinder und Enkel. Und ganze Familien kaufen dann auch gemeinsam in der großen Markthalle des Dorfes ein, wo die bunten Stände alles bieten, was auf den vulkanischen Böden der Insel wächst.

Wer sich in Deutschland stets über den wässrigen Geschmack holländischer Tomaten beschwert, wird von den intensiven Aromen der kanarischen begeistert sein. Duftende Kräuter, saftige Orangen und süße Paprika – der Markt von San Mateo ist ein Fest für die Sinne. Genauso wie die Wanderungen im Hinterland. Beim reinen Strandurlaub auf Gran Canaria verpasst man einfach das Beste.

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