Spektakuläre Architektur. Kulinarische Köstlichkeiten und „Little Tokyo“ – die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt hat viel zu bieten. Bereits ein Spaziergang auf der zwei Kilometer langen Rheinpromenade ist ein besonderes Vergnügen – doch beileibe nicht das Beste, was es in und um Düsseldorf zu entdecken gibt. In diesen Artikel stelle ich 17 Orte vor, die überraschen und begeistern.

Architektur-Highlights in und um Düsseldorf
Die Gehry-Bauten im Medienhafen
Wer Düsseldorf besucht, muss sie gesehen haben: die Gehry-Bauten. Sie sind krumm, sie sind schief, sie scheinen sogar der Statik zu spotten. Als Frank Owen Gehry Ende der 1990er Jahre seine ungewöhnlichen Gebäude schuf, gab es nicht nur Lob für den kanadisch-amerikanischen Stararchitekten. Mittlerweile sind die drei Türme längst zum beliebtesten und meistfotografierten Objekt der Landeshauptstadt geworden.



Jedes der drei Gebäude ist in einem anderen Material erbaut, was dem Komplex seine Einzigartigkeit verleiht. Sie stehen mitten im Medienhafen, geben von allen Seiten ein wunderbares Fotomotiv ab und rundherum gibt es trendige Lokale – und weitere architektonische Hingucker.

Spektakuläres Restaurant im Medienhafen – die Meerbar
Die Meerbar ist eine Institution im Medienhafen und genauso schön wie der Name es erwarten lässt. Essen, Service und Ausblick sind gleichermaßen berauschend, so dass die gesalzenen Preise schnell vergessen werden – ich bin schon rund ein Dutzend Mal in der Meerbar gewesen und wurde noch nie enttäuscht.


Das Maxhaus
Das Maxhaus möchte eine Oase der Ruhe inmitten der Großstadt-Hektik sein. Das ehemalige Franziskaner-Kloster bezeichnet sich als „Katholisches Stadthaus in Düsseldorf“. Und auch wer weniger am Wirken der katholischen Kirche interessiert ist, wird das Zusammenspiel von historischer Atmosphäre und moderner Architektur als reizvoll empfinden. Den leiblichen Bedürfnissen wird das Bistro im Klosterhof gerecht, den geistigen ein kleiner Meditationsraum, in den Besucher sich zurückziehen können.
Der japanische Tempel in Düsseldorf
Zusammen mit 8.000 Japanern, die in der Stadt leben, sind japanische Gärten, Tempel und Gaumenfreuden an den Rhein gekommen. Besonders bemerkenswert ist das EKO Haus – so heißt das Zentrum der japanischen Kultur in Düsseldorf. Hier steht ein wunderschöner buddhistischer Tempel, in dem regelmäßig Andachten stattfinden.



Der Tempel ist eingebettet in fernöstliche Gartenarchitektur, bei der jeder Stein, jeder Baum und jede Pflanze eine tiefere Bedeutung hat. Besucher, die sich die Zeit nehmen, den Ort auf sich wirken zu lassen, werden bald ein Gefühl der Ruhe verspüren. Auch traditionelle Teezeremonien, Kalligraphie- und Ikebana-Kurse werden vom EKO Haus angeboten.

Kulinarische Highlights in und um Düsseldorf
Das Gewürzhaus in der Altstadt
Von Anis bis Zimt – es gibt kaum ein Gewürz, das man in dem kleinen Laden in der Düsseldorfer Altstadt nicht kaufen kann. Dazu noch diverse Soßen, Pasten und natürlich den bekannten Düsseldorfer Mostert. Angeblich soll in keiner anderen Stadt Deutschlands so viel Senf gegessen werden wie in Düsseldorf. Im Gewürzhaus bekommt man den Original Düsseldorfer Mostert nach einem Rezept aus dem Jahr 1726. In Senf-Fragen, aber auch bei allen anderen Würz-Wünschen wird dem Kunden hier von zwei gleichermaßen freundlichen wie fachkundigen Damen geholfen.
Das Qomo im Düsseldorfer Rheinturm
Für Sushi-Fans ist Düsseldorf das Paradies. Allein auf der Immermannstraße, die im Herzen des japanischen Viertels liegt, finden sich mehrere spektakuläre Sushi-Restaurants. Köstliches Sushi kombiniert mit einer atemberaubenden Aussicht bietet das Qomo – das Restaurant ist im höchsten Gebäude der Landeshauptstadt untergebracht: dem Rheinturm. Mit 240 Metern überragt der Turm alle anderen Gebäude der Stadt und liegt zudem direkt am ultramodernen Medienhafen, wo sich ein Verdauungsspaziergang nach dem Gaumenschmaus anbietet.

Hotel-Tipp für Düsseldorf
Wer in der Mode- und Kunstmetropole übernachtet, sollte nicht in einem 08/15 Hotel absteigen. Denn es gibt in Düsseldorf Hotels, die den Geist der Stadt wunderbar einfangen und einen ganz individuellen Charme versprühen. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür ist das Henri Hotel Düsseldorf Downtown*. Das Haus ist detailverliebt und überraschend, dazu kommt die Lage unmittelbar an der Grenze zu „Little Tokyo“.


Romantik-Tipps in und um Düsseldorf
Schloss Benrath
Im Süden der Landeshauptstadt liegt eines der schönsten Schlösser NRWs. Schloss Benrath war einst der Sommersitz von Fürsten und Herzögen. Heute ist es ein Gesamtkunstwerk aus Architektur und Landschaftsgestaltung. Acht große Alleen durchziehen sternförmig den Park. Zwischen ihnen liegen stille Weiher, sprudelnde Fontänen, blühende Blumen und alte Bäume. Und auch im Inneren des Schlosses kann sich heute die Öffentlichkeit an all den Dingen erfreuen, die früher dem Hochadel vorbehalten waren.



Extratipp: In einem Nebengebäude des Schlosses ist ein kleines Restaurant untergebracht, dass Kaffee und Kuchen, Quiche und Sekt anbietet. In dem historischen Schloss-Café haben schon diverse bekannte Persönlichkeiten gespeist, wie Fotos an den Wänden belegen.
Kloster Knechtsteden
Knapp 30 Minuten von Düsseldorf entfernt liegt das beeindruckendste Kloster des Rheinlandes. Die ehemalige Prämonstratenserabtei stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und befindet sich seit 1896 im Besitz des Spiritanerordens. Ein Missionsorden, der immer noch tätig ist. Die betagten Brüder von Knechtsteden leben zurückgezogen im Haupthaus. Besucher können aber das gesamte Gelände erkunden, auf dem es auch gastronomische Angebote gibt.

Umgeben ist das Kloster von einem Naherholungs- und Naturschutzgebiet, in dem verschiedene Wander- und Radwege verlaufen. Als selbstständiges Klosterdorf war Knechtsteden über Jahrhunderte weitgehend autark. Und das zeigt sich noch heute überall: auf den Weiden grasen besonders dickfellige Schafe und auf den Wiesen wachsen hunderte Obstbäume, die pralle Früchte tragen. Dieses Zusammenspiel von Natur, Gastlichkeit und Klostergeschichte macht den Besuch in Knechtsteden zum Erlebnis.


Weiterlesen: Die 5 schönsten Klöster in NRW.
Das Neandertal
Das Neandertal ist ein Naherholungsgebiet vor den Toren Düsseldorfs. Wer gerne wandert, findet hier gleich mehrere schöne Wanderwege, von kurz bis lang. Kunstfans können sich im Tal an einem Skulpturenpfad und am Museum erfreuen. Und im eiszeitlichen Wildgehege kommen Tierfreunde auf ihre Kosten.

Weiterlesen: Neandertal – Spektakulär wandern am eiszeitlichen Wildgehege.
In und um Düsseldorf – Abstecher nach Neuss
Einkehren im „Em schwatte Päd“
Neuss liegt im Schatten der Landeshauptstadt und wird gerne übersehen. Dabei hat die Stadt eine bedeutende Vergangenheit, von der heute noch einige Bauten zeugen. Wie schön Neuss zu Beginn des 17. Jahrhunderts war, zeigt eindrucksvoll „Em schwätte Päd“. Es ist das älteste erhaltene Neusser Kaufmannshaus und eine Augenweide. In dem denkmalgeschützten Gebäude ist eine Gaststätte untergebracht, die als eine der ältesten am gesamten Niederrhein gilt.

Ort der Hexenverfolgung – der Blutturm
Und noch ein eindrucksvolles Gebäude ist aus früheren Tagen erhalten: der Blutturm. Er trägt seinen Namen wegen der Grausamkeiten, die sich in ihm zugetragen haben. Hester Jones, eine kräuterkundige Frau und Hebamme, wurde der Hexerei bezichtigt und so lange gefoltert, bis sie schließlich gestand. Dennoch gelang ihr die Flucht, allerdings nur für wenige Meter. Ein epileptischer Anfall streckte sie an der nächsten Straßenecke nieder und ihre Peiniger fingen sie wieder ein. Am Heiligabend des Jahres 1635 wurde Hester Jones zuerst enthauptet und dann verbrannt.

Der Neusser Rosengarten
Tragik und Schönheit liegen in Neuss nah beieinander: nur wenige Meter weiter wachsen hunderte Rosen im Neusser Rosengarten. Ein intensiver Duft liegt in der Luft. Dutzende Gänse schnattern und ein paar Spaziergänger schlendern müßig durch den schönen Park, der durch seine Pflanzenvielfalt besticht: gelbe Kletterrosen, rosa Strauchrosen und rote Edelrosen blühen hier dicht nebeneinander.

Das Quirinus-Münster in Neuss
Ein Besuch in Neuss wäre unvollkommen ohne einen Abstecher zum Münster der Stadt. Der imposante Kirchenbau stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist das Wahrzeichen der Stadt. Wer vor dem Münster steht, sollte den Blick nach oben schweifen lassen: auf der barocken Kuppel thront der Heilige Quirinus – der Legende nach bezahlte der römische Tribun seinen Übertritt zum Christentum mit dem Leben.
In und um Düsseldorf – Napoleons Nordkanal
Gleich hinter dem Neusser Stadtzentrum verläuft der Nordkanal. Hohe Bäume säumen das Ufer. Rad- und Wanderwege verlaufen parallel zum Kanal und dutzende Vögel zwitschern in der Idylle. Der Nordkanal wurde ursprünglich von Napoleon geplant und sollte den Rhein mit der Maas verbinden. Der kleine Korse konnte sein ehrgeiziges Bauprojekt nie beenden, aber für heutige Ausflügler ist es spannend, die Relikte des Kanals zu entdecken.

In und um Düsseldorf – Abstecher nach Leverkusen
Schloss und Museum Morsbroich
Auch die Industriestadt Leverkusen, die nur rund 30 Kilometer von Düsseldorf entfernt liegt, hat ihre versteckten Perlen. Eine davon ist Schloss Morsbroich. Ehemals residierte hier der Deutsche Orden; heute steht moderne Kunst in dem schönen Gebäude – 2009 wurde es sogar zum Museum des Jahres gewählt. Sehenswert sind auch die vielen Skulpturen im Schlosspark und vor Corona gab es auch ein stimmungsvolles Schloss Restaurant, das aktuell allerdings nicht mehr bewirtschaftet wird.



Extratipp: Gleich beim Schloss gibt es einen kleinen Hofladen, der erntefrische Produkte verkauft. Besonders köstlich sind die vielen verschiedenen Apfelsorten, die gleich nebenan wachsen. Geöffnet ist das kleine Geschäft Mo. – Sa. von 8 – 13 Uhr und zusätzlich noch Do. und Fr. nachmittags.

Japanischer Garten in Leverkusen
Diesen verwunschenen Garten vermutet man in Leverkusen kaum. Das asiatische Flair, das Düsseldorf in „Little Tokio“ verströmt, setzt sich in diesem Garten fort. Niemand wäre hier überrascht, eine Geisha im Kimono durch die blühende Pracht schreiten zu sehen. 2006 wurde der Garten sogar unter die zehn schönsten Parks Deutschlands gewählt.


Rheinufer bei der Wacht am Rhein
Der womöglich schönste Fotospot von Leverkusen befindet sich gleich unmittelbar an der „Wacht am Rhein“. Rotgolden versinkt hier die Sonne im Rhein, die wahrscheinlich marodeste Brücke des Landes macht sich im Hintergrund hervorragend und im Vordergrund blühen hunderte Wildblumen. Ein Augenschmaus, wie ihr auf dem Foto sehen könnt.



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Hildegard Düster meint
Warum erwähnen Sie die Stadt Monheim am Rhein nicht? Monheim hat eine wunderschöne Altstadt mit Teilen der alten Stadtmauer.
Antje meint
Weil, liebe Frau Düster, ich in Monheim noch nicht recherchiert habe. Auch Erkelenz, Ratingen, Meerbusch und Langenfeld kommen aus dem gleichen Grund in dem Artikel nicht vor. Vielleicht ist es Ihnen nicht bekannt, aber die allermeisten Blogs werden überwiegend „ehrenamtlich“ betrieben. Sprich, die Blogger investieren sehr viel Zeit, Arbeit und Mühe in ihre Blogs, ohne sie entsprechend monetarisieren zu können. Ich hoffe, dass das Ihre Frage beantwortet.
Nadine meint
Ein schöner Artikel. Ich denke ja immer, dass ich kein großer Fan des Rheinlandes bin, aber da sieht man seine Heimat doch direkt mal wieder mit anderen Augen. 😉 Ich sollte mich glaub ich mal wieder mal mehr unserer Region widmen. VlG, Nadine
Antje meint
Vielen Dank! Ja, das ist ein bekanntes Phänomen: die eigene Heimat wird verkannt. 🙂