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Reise lieber ungewöhnlich! - Reisetipps abseits der touristischen Trampelpfade aus NRW, Deutschland und der Welt

Aktuelle Seite: Startseite / Die Welt / Tschäggättä – Unheimliche Fastnacht im Schweizer Lötschental

24. Januar 2020

Tschäggättä – Unheimliche Fastnacht im Schweizer Lötschental

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Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für den Karneval. Während bei uns Cowboy und Indianer, Funkemariechen und Feen, Vampire und Piraten hoch im Kurs stehen, verkleiden sich die Bewohner des Schweizer Lötschentals als Tschäggättä. Tschäggättä sind furchteinflößende Wesen. Sie laufen allein oder in Gruppen durch die engen Gassen der Bergdörfer und erschrecken ihre Mitmenschen. Ich habe mir ein Herz gefasst und die Tschäggättä vor Ort getroffen.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Und wenn es dämmert, kommen die Tschäggätta raus
Wenn es dämmert, kommen die Tschäggätta raus

Von der Außenwelt abgeschnitten

Jeder, der sich schon einmal mit den Ursprüngen des Karnevals befasst hat, weiß, dass das anarchische Treiben auch immer ein Aufbegehren war. Ein Aufbegehren gegen eine allzu strenge Obrigkeit. Doch das, was ich aus meiner Heimatstadt, dem katholischen Köln, kenne, ist nichts gegen die Umtriebe im Schweizer Lötschental. Das abgelegene Tal im Kanton Wallis ist erst seit 1954 durch eine asphaltierte Straße mit der Außenwelt verbunden. Und so haben hier Bräuche überlebt, die man andernorts gar nicht mehr kennt. Die Tschäggätta sind der spektakulärste Beweis dafür.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Wer will ihm schon im Dunkeln begegnen?
Wer will ihm schon im Dunkeln begegnen?

Grausige Gestalten

Man nehme dämonische Holzmasken. Echte Tierfelle und große Kuhglocken, die um die Hüften geschnallt werden. Fertig sind die Tschäggättä. Zwischen Maria Lichtmess und Aschermittwoch machen die furchteinflößenden Fabelwesen das kleine Lötschental im Wallis unsicher. Und niemand ist vor ihnen sicher. Allerdings werden Fremde in aller Regel freundlicher behandelt als Einheimische.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Das abgeschiedene Lötschental hat seine Traditionen bewahrt
Schön und abgeschieden: das Lötschental

Auch interessant: Ihr mögt den leichten Grusel? Wie wäre es mit einer Werwolf-Wanderung zu Halloween?

Tschäggättä – Unheimliche Fastnacht

So mancher Urlauber dürfte sich nämlich auf Nimmerwiedersehen verabschieden, wenn die grausigen Gestalten ihn zu hart anfassen. Daher bleibt es heute zumeist bei Verfolgungsjagden, einem Klaps auf den Hintern oder dem Einseifen mit Schnee. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, die Tschäggätta zu provozieren. Das würden sie nämlich sofort ahnden. Und im Schutz der Anonymität dem Provokateur übel mitspielen.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Im Maskenkeller hängen dutzende Masken
Dutzende Masken – noch ohne ihre Träger

Masken-Museum

Wenn die Masken gut gemacht sind, reicht ohnehin ihr bloßer Anblick für ein unvergessliches Erlebnis. Erinnern die Fratzen doch an Hexen, Dämonen oder den Teufel selbst. Im Bergdorf Blatten, dem letzten Ort des schmalen Tales, können Urlauber die besten Exemplare besichtigen. Der „Maskenkeller“ ist ein kleines Museum und beherbergt besonders beeindruckende Masken. Ruth Rieder-Imseng führt regelmäßig Gruppen durch das Museum und erzählt dabei vom Tschäggättä-Brauch.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Der Maskenkeller in Wiler ist ein Museum
Der Maskenkeller in Wiler ist Museum und Werkstatt

Ursprünge des Brauchs sind unklar

Über die Entstehung des Brauchs gibt es Dutzende Theorien. Die einen favorisieren diese oder jene Legende. Doch gesichert ist nur eines: die Tschäggättä sind Jahrhunderte alt. Womöglich wollten die Bergbewohner mit den teuflischen Masken früher das Böse austreiben oder den strengen Winter, unter dem sie so sehr zu leiden hatten.

Die Schattenseite des Tals

Gerne wird auch die Geschichte von der Schattenseite und ihren noch ärmeren Bewohnern erzählt: Um bei ihren etwas wohlhabenderen Nachbarn auf der Sonnenseite unerkannt ein paar Lebensmittel stehlen zu können, sollen sie sich damals verkleidet und so den Brauch etabliert haben.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Im Hellen wirkt es freundlich
Die schöne Sonnenseite im Tal

Maskenschnitzkurse für Urlauber

Da sich viele Urlauber für die kunstvollen Masken begeistern, werden im Lötschental neuerdings auch Maskenschnitz-Kurse angeboten. Der 76-Jährige Thomas Werlen ist einer der letzten Maskenschnitzer im Tal und freut sich über das Interesse der Gäste. Mit seiner Unterstützung habe auch ich ein bisschen herumgeschnitzt – natürlich völlig ergebnislos. Begabtere Teilnehmer können ihre kleinen Souvenirmasken mit nach Hause nehmen. Für die kunstvollen, großen Tragemasken würdet ihr allerdings Wochen, wenn nicht Monate brauchen.

Tschäggättä - Unheimlicher Fastnachtsbrauch im Schweizer Lötschental - Thomas Werlen bei der Arbeit
Maskenschnitzer Thomas Werlen bei der Arbeit

Extra-Tipp: Hier könnt ihr einen Maskenschnitzkurs im Lötschental buchen. Er kosten aktuell 45 Schweizer Franken, also umgerechnet rund 42 Euro.

Großer Tschäggättä-Umzug

Aus dem alten Brauch ist mittlerweile auch ein touristisches Ereignis geworden, so findet am „feistn Frontag“ – das ist unserer Weiberfastnacht – ein großer Umzug von Blatten bis Verden statt. 100 bis 120 Tschäggättä laufen dabei durch das ganze Tal. Und Tausende Menschen, Einwohner und Touristen, schauen zu. Wirklich mal etwas anderes als der Rosenmontagszug im Rheinland. Hier findet ihr aktuelle Infos zum Umzug 2020.

Tschäggättä mit Antje
Tschäggättä links im Bild, ich rechts – oder umgekehrt? 😉
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Kategorie: Berge, Die Welt, Geheimtipp Stichworte: abgelegenes Bergdorf, Brauchtum, Fastnacht, Karneval, Lötschental, Schweiz, Tschäggätta

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