Ob Istanbul oder Marrakesch – exotische Städtetrips sind gefragt. Die Mittelmeermetropole Tunis, gerade einmal zweieinhalb Flugstunden von Düsseldorf entfernt, haben deutsche Urlauber hingegen noch nicht so recht entdeckt. Dabei hat die tunesische Hauptstadt viel zu bieten: eine wunderschöne alte Medina, bunte Märkte wie aus 1001 Nacht und nicht zuletzt das Mittelmeer unmittelbar vor der Stadt. Ich habe mich in Tunis umgesehen und möchte euch ein paar der schönsten und spannendsten Orte in der Stadt vorstellen.

Tunis – eine Stadt der Möglichkeiten
Tunis ist eine weiße Stadt. Eine weite Stadt. Eine Lagunenstadt. Eine Stadt des Überflusses. Es gibt Sonne, Strand und Meer. Genauso wie Hochkultur und Haute Couture. Arabisches Flair, französischen Schick und freundliche Menschen. Wer das ursprüngliche, untouristische Tunis kennenlernen möchte, sollte mit einem Besuch der Medina beginnen.

Das Herz von Tunis schlägt in der Medina
Ich bin mit großem Vergnügen durch die engen Gassen der Medina gestreift. Habe die großen Torbögen und die kleinen Ornamente an den Wänden bewundert. Und mich dabei wie in einem anderen Jahrhundert gefühlt. Wenn eine Stadt ein Herz besitzt, dann schlägt das Herz von Tunis in der Medina. Bereits 1979 ist die historische Altstadt übrigens von der UNESCO als Welterbe anerkannt worden.

Nachdem viele Altstadt-Bewohner in den 1960er und 70er Jahren die historische Medina verlassen hatten, kehren sie heute wieder zurück in die Medina: restaurieren liebevoll die alten Häuser. Legen kleine Gärten an und öffnen ihre Pforten für Besucher.

Modernes Leben in der Altstadt
Und so gibt es mittlerweile überall neues Leben in der Medina. In Hinterhofrestaurants, wo arabische Köstlichkeiten serviert werden. In kleinen Buchläden, wo antiquarische Bücher neben Bestsellern liegen. Und vielerorts sind es die tunesischen Frauen, die das moderne Leben managen. Sondos Belhassen ist das beste Beispiel dafür: Die Künstlerin betreibt das kleine Bed & Breakfast „chambre bleue“ mitten in der Medina. Das Gästehaus ist bunt und freundlich, genauso wie die Atmosphäre. Ich habe mich hier direkt wohl gefühlt.

Mit dem Geld, das Sondos Belhassen mit dem Bed & Breakfast verdient, renoviert sie das alte Haus. Der Künstlerin geht es darum, das historische Erbe von Tunis bewahren. Damit sich noch Generationen von Einheimischen und Besuchern am Zauber des orientalischen Ortes erfreuen können.

Sinnesrausch auf dem Markt
Nach der Medina bin ich zum zentralen Markt der Stadt gegangen – hierhin verirren sich erstaunlicherweise nur recht selten Urlauber. Dabei ist der Mix aus Stimmen und Geräuschen, Düften und Farben hier besonders faszinierend. In der Fischhalle wird lautstark gehandelt, in der Obstabteilung munter probiert und über der Käseauslage angeregt diskutiert. Wer den Markt von Tunis besucht, wünscht sich unweigerlich eine eigene Küche am Urlaubsort.


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Begegnungen mit der orientalischen Küche und Kultur
Gewürzt mit Harissa, einer scharfen Paprikapaste, Kapern, Koriander und Kurkuma ist die tunesische Küche eine kulinarische Entdeckung. Und manch ein Gast entdeckt seine Liebe zu Tunesien über das Essen. Andere finden Zugang zur tunesischen Kultur über einen Besuch des Bardo Museums. In dem ehemaligen Palast finden sich Hunderte großflächige Mosaike: Götter, Tiere, Liebes- und Jagdszenen sind auf ihnen dargestellt. Ich war von dem Ort total begeistert und sofern ihr euch auch nur ein bisschen für Geschichte, Architektur oder einfach schöne Kunstwerke interessiert, wird es euch sicher genauso gehen.

Eines der bedeutendsten Museen Nordafrikas
Das Museum ist ein einzigartiger Ort, der 3.000 Jahre Geschichte beherbergt. Wie bei einem Puzzle offenbaren sich in der großen Ausstellung nach und nach die unterschiedlichen Einflüsse, die Tunesien geprägt haben: Römer, Katharger, Byzantiner und Araber – sie alle hinterließen ihre Spuren in dem Land. Neben den kunstvollen Mosaiken, die Wände und Böden schmücken, beherbergt das Museum auch Taufbecken aus Marmor, in denen die frühen Christen getauft wurden.

Kirchen in der Mittelmeermetropole Tunis
In der Neustadt ist das Stadtbild eher westlich geprägt. Hier liegen die meisten Restaurants, Cafés und die größeren Hotels. Einmal solltet ihr auch über die Avenue Habib Bourguiba – eine 1,5 Kilometer lange Prachtstraße – die sich durch die Stadt zieht, flanieren. Und dabei besonders auf die schönen Kirchen achten, die es in Tunis noch heute überall gibt.

Die Recherchereise erfolgte auf Einladung des tunesischen Fremdenverkehrsamtes. Vielen Dank dafür.
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