Unser Nachbarland Belgien bietet viele spannende Städte: die europäische Metropole Brüssel, das Schmuckkästchen Brügge und die Modestadt Antwerpen, um nur drei zu nennen. Dazu kommen abwechslungsreiche Landschaften wie das romantische Maastal und natürlich die spektakulären Sandstrände entlang der Küste. In diesem Artikel findet ihr 10 faszinierende Orte – Belgiens schönste Sehenswürdigkeiten, einige davon werdet ihr wahrscheinlich zuvor noch nicht gekannt haben.
1. Lüttich, die unterschätzte Stadt in Belgien
Nur 50 Kilometer hinter der deutschen Grenze liegt Lüttich. Die Stadt hat deutsche Traditionen, französischen Charme und etwas ganz eigenes Belgisches. Was den Besuch so interessant macht, ist der bunte Kultur-Mix und die abwechslungsreiche Geschichte Lüttichs, die einer Achterbahnfahrt gleicht. Mal war Lüttich ganz oben, mal ganz unten. Genauso spannend ist die kulinarische Seite der Stadt: die Pommes sind köstlich, die Auswahl an Soßen gigantisch. Wahrscheinlich ist nur das Angebot an Biersorten noch größer.
500 Belgische Biersorten
Das kleine Land hat eine große Vielfalt an Biersorten: über 500 verschiedene Sorten sind bekannt. Neben Weizenbier und Pils werden Früchtebiere mit Kirschen, Himbeeren, schwarzen Johannisbeeren oder Pfirsichen hergestellt. Einige Biere werden sogar wie Champagner behandelt und in Flaschen nachgegoren. In Lüttich wird davon ein breites Spektum angeboten.
Zuganreise nach Lüttich
Lüttich ist von NRW aus schnell und unkompliziert mit dem Zug zu erreichen. Und bereits die Ankunft in dem futuristischen Bahnhof von Stararchitekt Santiago Calatrava ist ein Vergnügen.
Weiterlesen: Tagesausflug nach Lüttich – die besten Tipps.
2. Romantisches Maastal, unweit von NRW
Das Maastal liegt im französischsprachigen Teil Belgiens und ist von NRW aus in gut zwei Stunden zu erreichen. Der besondere Reiz der Flusslandschaft liegt in ihrem Facettenreichtum. Es gibt hier liebliche Landschaften mit Schlössern und terrassenförmig angelegten Renaissance-Gärten, die an das berühmte Versailles erinnern. Dazu schroffe Felswände, die Ausläufer der Ardennen, und kleine Städtchen, die durch ihre architektonische Raffinesse begeistern. Übrigens: In Relation zur Schönheit der Region ist das Touristenaufkommen sehr gering.
Die schönsten Bed & Breakfast in Belgien
Im Maastal gibt es viele schöne B & Bs, die von den Besitzern mit viel Liebe zum Detail betrieben werden. Wie es sich für die frankophile Region gehört, ist auch das Frühstück ein Genuss. Besonders gut hat mir das B&B La Ferme de l’Airbois in Yvoir* mit seinem großen Garten, inklusive Pool, gefallen.
3. Belgiens schönste Sehenswürdigkeiten – Dinant
Dinant ist der bekannteste Ort im Maastal. Schon von weitem sieht man die große, gotische Kirche. Daneben stehen bunte Häuschen mit eigenen Bootsanlegestellen und hinter dem Gotteshaus türmen sich wuchtige Felsen auf – die perfekte Postkarten-Idylle. Neben der Architektur ist Dinant auch noch wegen seiner guten Küche und der südländischen Lebensart bekannt. Gute Gründe, um der schönen Stadt in der Wallonie einmal einen Besuch abzustatten.
Weiterlesen: Ein Roadtrip durch die Wallonie.
4. Schönes, unbekanntes Namur – Städtetrip Wallonie
Namur ist die offizielle Hauptstadt der Wallonie und perfekt für einen Städtetrip. Bei deutschen Urlaubern ist die Stadt noch relativ unbekannt, obwohl sie viel zu bieten hat: allein die Lage an den beiden Flüssen Maas und Sambre schafft eine besondere Atmosphäre, die durch ein breites Kultur- und Kulinarik-Angebot ergänzt wird. In Namur sind die Bewohner stolz auf die vielen Museen – von denen viele kostenlos sind – und die regionalen Spezialitäten. Insbesondere Schnecken gelten in der Stadt als besondere Delikatesse, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Bewohner sich den langsamen Tierchen verwandt fühlen, denn in Namur geht es ausgesprochen gemächlich zu.
Hoteltipp für Namur
In der schönen Stadt ist das frühere Schloss der Grafen von Namur, das Chateau de Namur, in ein märchenhaftes Hotel* umgewandelt worden. Vor den Zimmern und dem Restaurant liegt ein blühender Duftgarten mit hunderten Pflanzen.
Weiterlesen: Namur, Hauptstadt der Wallonie – Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps
5. Hergé-Museum vor den Toren Brüssels
Schon an der Außenfassade des Hergé-Museums prangt ein großes Tim & Struppi-Gemälde. Und im Inneren des ungewöhnlichen Museums finden Besucher alles, was irgendwie mit den beiden sympathischen Helden zusammenhängt. 1929 wurden Tim & Struppi von dem belgischen Zeichner Georges Remi erfunden. Unter seinem Künstlernamen Hergé gelangte er bald zu Berühmtheit. Das Museum ist seinem gesamten künstlerischen Schaffen gewidmet und bereits das Gebäude ist ein Kunstwerk für sich.
5. Comicführungen in Brüssel
Doch nicht nur das originelle Museum beschert den Belgiern einen enormen Besucherstrom, auch die Comicführungen in Brüssel sind zu einer festen touristischen Größe geworden. Gut 40 große Wandmalereien zieren die Häuser in der Brüsseler Innenstadt. Und die Darstellungen von Tim & Struppi zählen natürlich zu den beliebtesten unter ihnen. Wer ganz sicher sein will, dass er alle Wandmalereien findet, sollte sich einer offiziellen Führung anschließen. Denn viele der witzigen Motive sind gut versteckt und Ortsfremde laufen Gefahr, sie zu übersehen.
6. Wintertrip nach Brügge
Im späten Mittelalter war Brügge eine der reichsten Städte Europas und diesen Reichtum sieht man noch heute überall im Stadtbild. Brügge ist aber nicht nur wegen seiner architektonischen Schönheit eine Reise wert, sondern auch wegen seines breiten Kulturangebotes und seiner guten Küche. Jeder der Brügge kennt, weiß um die Schönheit des Städtchens. Und entsprechend charmant sind die privaten Unterkünfte. Anderenlands ist B & B oft eine Notlösung, in Belgien ist es oft die charmanteste Lösung.
Bed & Breakfast in Brügge
Die belgische Gesetzgebung schreibt vor, dass Privatleute bis zu fünf Zimmer vermieten dürfen. Was darüber hinaus geht, wird als Hotel eingestuft. In allen Regionen des Landes stehen solche Privathäuser den Gästen offen. Neben dem guten Preis- Leistungsverhältnis bietet die Unterkunft bei Privatleuten noch einen weiteren Vorteil: durch den engen Kontakt mit den Vermietern bekommen Besucher jede Menge Geheimtipps. In Brügge gibt es Dutzende schöne Pensionen. Als „hervorragend“ wird regelmäßig das B & B De Bleker* bewertet.
Weiterlesen: Brügge sehen und schwärmen – ein Winterbesuch in der schönen Stadt.
7. Belgiens schönste Sehenswürdigkeiten – Antwerpen
Die Schöne an der Schelde. Diamanten-Stadt. Jerusalem des Nordens – Antwerpen hat viele Beinamen und Facetten. Und gerade diese Mischung macht die belgische Stadt so spannend. Wer sich für Mode, Architektur und die sensationelle jüdische Küche begeistert, ist in Antwerpen richtig.
Eine der imposantesten Kathedralen Europas
Üppige Prachtbauten, eine der imposantesten Kathedralen Europas und ganze Straßen voller Edel-Boutiquen. Das ist eine Seite Antwerpens. Eine andere ist das schlichte jüdische Viertel, in dem man vergeblich nach Schmückendem sucht. Nur ein paar Häuserblocks weiter schimmert und schillert es dagegen in jedem Schaufenster – hier beginnt das Diamantenviertel der Stadt. Allein ein Spaziergang durch Antwerpen kommt einem kleinen Abenteuer gleich.
Echte Geheimtipps in Belgien
Ihr kanntet die vorgestellten Städte, Dörfer und Landschaften schon? Dann kommen hier noch ein paar Belgien-Tipps, die ihr wahrscheinlich noch nicht kennt.
8. Mons – europäische Kulturhauptstadt
Oder habt ihr schon einmal vom belgischen Provinzstädtchen Mons gehört? Mons hat gerade einmal 90.000 Einwohner und eine eher traurige Vergangenheit als ehemaliges Kohlerevier. Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Der andere Teil handelt von prachtvollen Bauten, die unbeschadet Kriege und Krisen überdauert haben.
Übernachten in einer umgebauten Kirche
Sieben Jahrhunderte Baukunst stehen in Mons einträchtig nebeneinander. Besonders spektakulär ist der barocke Bergfried, der über der Stadt wacht und bestiegen werden kann. Seit dem Kulturhauptstadtjahr hat sich in dem Städtchen viel getan. So sins stylische Hotels in ehemaligen Kirchen entstanden: Martin‘s Dream Hotel ist der perfekte Ort für Nostalgiker und Architekturfans*.
9. Geheimtipp Hohes Venn in Belgien
Wer sich für Langlauf und Schneeschuhwandern begeistert, ist im Hohen Venn bestens aufgehoben. Das Hohe Venn ist eine einzigartige Landschaft, die sich grenzüberschreitend von der Eifel bis in die Ardennen erstreckt. Auf belgischer Seite finden Besucher ein durch seine Fauna und Flora einzigartiges Hochmoor; dazu verstreut liegende Dörfer zwischen dichten Wäldern und hügeligen Wiesen. Eine Region, die wie geschaffen ist, um die Schönheiten des Winters zu genießen.
Das belgische Grenzörtchen Manderfelt
Mitten in dieser zauberhaften Winterlandschaft liegt das belgische Grenzörtchen Manderfelt. Manderfelt hat gerade einmal 450 Einwohner. Aber rund herum liegen weite, oft tief verschneite Flächen – ein belgisches Wintermärchen für alle Hartgesottenen. Denn hier kann es schon mal ordentlich winden.
10. Belgiens schönste Sehenswürdigkeiten – Poperinge
Poperinge ist das Zentrum des belgischen Hopfenanbaus. Der Boden, eine Mischung aus Sand und Lehm, lässt die Pflanzen gedeihen. Alle drei Jahre findet in Poperinge ein großes Hopfenfest statt – und im September 2022 soll das Fest auch wieder stattfinden. In einer langen Prozession ziehen die Einwohner dann durch die Straßen und wetteifern bei einem Hopfenpflückwettbewerb miteinander. Zur Stadt gehören zwei Brauereinen. Die Brauerei St. Bernardus hat eine beeindruckende Geschichte. Die Brauerei„Van Eecke“ kann auch besichtigt werden. Im Mittelalter waren es fast ausschließlich Mönche, die sich auf die Kunst des Bierbrauens verstanden. Das von ihnen gebraute „Trappistenbier“ ist besonders geschmacksintensiv. Kenner geraten dabei ins Schwärmen und vergleichen das Bouquet mit dem des Weines. Sie erschmecken einen Hauch von Süßholz, Mokka oder Bananen, beschreiben den Schaum als sahnig und geben Ratschläge für die Lagerung der edlen Biere.
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Rainer meint
Ich vermisse das bezaubernde und fantastische Gent in diesem Bericht. Und der Markt in Antwerpen, Samstags an der Oper und die Umgebung und Läden dort, sehr zu empfehlen. Die Schokoladenschmiede in der ehemaligen Residenz von Napoleon gleich um die Ecke dort ist ebenso erwähnenswert.
Antje meint
Da haben Sie völlig recht! Es fehlen auch noch viele tolle Küstenorte. Ich werde einfach einen II. Teil der scönsten Orte schreiben. 😉