Radwege entlang von Flussläufen haben sich zu den beliebtesten Routen überhaupt entwickelt. Und das mit gutem Grund: Geht es hier doch ohne nennenswerte Steigungen durch idyllische Flusslandschaften. In NRW konnten Urlauber schon seit einigen Jahren entlang von Rhein, Ruhr, Ems und Weser radeln. 2013 ist dann noch die Lippe dazugekommen. Auf der 259 Kilometer langen Hauptroute zwischen dem Hermannsdenkmal und Xanten kommt ihr dem namensgebenden Fluss immer wieder ganz nah – was den besonderen Reiz der Römer-Lippe-Route in NRW ausmacht.
Allgemeines vorab
Ein paar generelle Infos: Die Route wird als mittelschwer eingestuft. Die größten Städte auf der Strecke sind: Xanten, Wesel, Haltern am See, Hamm, Lippstadt, Paderborn und Detmold. Die Lippe ist NRWs längster Fluss und bereits die Römer nutzten das Gewässer als wichtigen Transportweg. Das Emblem der Route verbindet die beiden Elemente: Ein Fluss-Piktogramm kombiniert mit einem stilisierten Römerhelm.
Intensives Wassererlebnis
Knapp 50 Prozent der Römer-Lippe-Route verlaufen entweder direkt an der Lippe oder an den begleitenden Kanälen, sodass Radfahrer die Hälfte der Strecke ein direktes Wassererlebnis haben. Auf der Route gibt es zudem elf sogenannte „thematische Wegschleifen“ – sie führen in unterschiedliche Natur- und Kulturräume, die die Lippe geprägt hat. Wer sie alle erleben möchte, kommt auf weitere 154 Kilometer.
Durch 5 NRW-Regionen
Offiziell ist die Strecke in sechs Etappen unterteilt und führt dabei durch fünf Regionen: Den Teutoburger Wald, wo das berühmte Hermannsdenkmal steht. Das Sauerland, das die anspruchsvollsten Kilometer der Tour bereithält. Flach wird es dann wieder im Münsterland und zudem ländlich idyllisch. Das Ruhrgebiet bietet beeindruckende Denkmäler der Industriegeschichte und am Niederrhein habt ihr die intensivsten Begegnungen mit der römischen Vergangenheit.
6 besondere Orte
Ich möchte euch jetzt sechs besonders schöne Orte auf der Strecke vorstellen, die zum Teil wenig bekannt sind. Sie lohnen aber definitiv einen kleinen Umweg oder eine längere Rast. Allgemeine Infos zur kompletten Strecke gibt es hier.
Der Boker-Heide-Kanal
Ein nostalgisches Wassererlebnis erwartet Radtouristen zwischen Paderborn und Lippstadt, wo der historische Boker-Heide-Kanal parallel zur Lippe verläuft. Gesäumt von hohen Bäumen, rauscht der Kanal durch alte Schleusenanlagen und gilt als bedeutendes technisches Denkmal. Entlang des Kanals gelangen Ausflügler im Schatten von Alleen zu einem heimeligen Ausflugsort: dem gastlichen Dorf in Delbrück.
Landidylle im gastlichen Dorf
Gänse schnattern und Enten quaken an dem kleinen Teich, der inmitten des gastlichen Dorfes liegt. Um das Gewässer herum stehen alte Bauernhäuser, eine kleine Kapelle und ein historischen Backhaus von 1680. Der Geruch von frischem Brot weht aus der Backstube nach draußen und macht den Ankömmlingen Appetit. Wer gerne rustikal einkehrt, wird sich im Dorfrestaurant wohlfühlen. Bei Führungen erfahren Besucher mehr über die jahrhundertealten Bauernhäuser und die Entstehung des Dorfes. Es gibt auch ein angeschlossenes Hotel, wo ihr übernachten könnt. Der nächste vorgeschlagene Stopp bietet dann einen interessanten Kontrast zum dörflichen Charme.
Geschichte und Gastlichkeit in Gartrop
Schon von weitem seht ihr das weiß leuchtende Schloss. Die Fassade spiegelt sich im umgebenden Wasser und gibt dem Ort eine märchenhafte Anmutung. Das im 17. Jahrhundert erbaute Wasserschloss Gartrop ist sicherlich eines der schönsten Schlösser am Niederrhein. Denn die Lage in einer alten Lippeaue ist einfach wunderschön.
Radfahrer übernachten an dem romantischen Ort oder kehren mittags ein – im Sommer könnt ihr dabei von der Schlossterrasse den umgebenden Naturpark Hohe Mark bewundern. Und an kälteren Tagen euch am Kaminfeuer wärmen. Auch wenn das Schloss eindeutig in die gehobene Kategorie fällt – legere Radfahrer sich hier durchaus willkommen. Ob die Schlosspreise für euch erschwinglich sind, könnt ihr hier checken. *
Kleine Hofbrauerei bei Büderich
Ein gutes Stück weiter auf der Römer-Lippe-Route in Wesel-Büderich liegt noch ein ungewöhnliches Ausflugsziel. Betrieben von Diplom-Braumeister Walter Hüsgen, der hier 2007 die kleine Brauerei Walter Bräu eröffnet hat.
Mittlerweile braut Walter Hüsgen sieben verschiedene Biersorten: darunter sogar ein Dinkelbier. Serviert wird das Selbstgebraute im Schatten alter Nussbäume im urigen Biergarten des Hauses. Bitte unbedingt vorher die Öffnungszeiten und das Angebot checken, da sich bei dem kleinen Ein-Mann-Betrieb häufiger etwas ändert.
Naturschutzgebiet Bislicher Insel
Kurz vor Xanten erwartet Radtouristen dann noch ein Naturschauspiel: Die Bislicher Insel. Die Insel ist eine der letzten naturnahen Auenlandschaften am Niederrhein. Jedes Hochwasser verändert die Landschaft und stellt Tiere und Pflanzen vor neue Herausforderungen. Vom Besucherzentrum der Bislicher Insel starten regelmäßig Exkursionen in die alte Auenlandschaft. Eine schöne Ergänzung zur Römer-Lippe-Route sind etwa die Gänse-Exkursionen, die zwischen Oktober und März angeboten werden.
Römerstadt Xanten
Die Römer-Lippe-Route endet in Xanten. Der dortige Archäologiepark zählt zu den meistbesuchten touristischen Orten in NRW. So belebt der Park am Tag ist, so still ist er während der Nacht. Und dann findet hier eine ganz besondere Veranstaltung statt: Nocturnus – eine nächtliche Führung durch das römische Areal. Die Exkursionen in der Dunkelheit ist ein ganz intensives Sinneserlebnis und selbst für Besucher, die den Park schon kennen, schwärmen von der ungewöhnlicher Führung.
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