Dass das Ruhrgebiet ein faszinierender Ort ist, muss man in NRW niemandem mehr erzählen. Außerhalb des Bundeslandes halten sich die Vorurteile aber hartnäckig. Als grau und hässlich, arm und perspektivlos wird die Region gerne abgetan. Dass ausgerechnet Essen jetzt zur „Grünen Hauptstadt Europas“ ernannt worden ist, mag da manchen überraschen. Ich möchte Ihnen heute einige besonders grüne Orte in Essen vorstellen, die Sie womöglich noch nicht kennen. Und danach werden Sie mir sicher beipflichten: Es grünt so grün in Essen.

Gartenparadies Margarethenhöhe
Margarethenhöhe – den malerischen Namen verdankt der Essener Stadtteil Margarethe Krupp. Die Industriellengattin war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts überzeugt, dass die Menschen im Revier einen Ausgleich zu ihrer harten Arbeit brauchen. So entstand die Siedlung, in der jedes Häuschen von einem üppigen Garten umgeben ist. Details wie geschwungene Giebel und bunte Fensterläden machen die Gartenstadt auch aus architektonischer Hinsicht spannend. Die größte Faszination geht aber von den unzähligen blühenden Vorgärten und den alten Bäumen auf dem offenen Platz in der Mitte der Margarethenhöhe aus.

Die erste Gartenstadt Deutschlands
Mittwochs und samstags findet auf dem schönen Platz ein Wochenmarkt statt. Rings um den Schatzgräberbrunnen stehen dann kleine Stände. An den anderen Tagen herrscht zumeist sonntägliche Ruhe an dem idyllischen Ort. Und die wissen Anwohner und Besucher des unmittelbar am Markt gelegenen Gasthauses gleichermaßen zu schätzen. Mittlerweile steht die Margarethenhöhe unter Denkmalschutz und eine Musterwohnung zeigt, wie die ursprünglichen Bewohner hier gelebt haben. Spannende Führungen durch die Siedlung werden vom Ruhrmuseum angeboten.

Das Gasthaus zur Margarethenhöhe ist heute ein stimmungsvolles Hotel. Und natürlich der perfekte Ort, um das Gartenstadt zu erkunden. Hier findet ihr Details zum Hotel und auch die Preise.
Gelungener Wandel
So schön und beispielhaft die Margarethenhöhe ist – die Gründe, warum sich Essen bei der Vergabe des Titels „Grüne Hauptstadt“ durchsetzen konnte, sind andere: Der gelungene Wandel in der Region hat den Ausschlag gegeben. In zwölf verschiedenen Themenbereichen – darunter Lärmschutz, Schmutzwasser und biologische Vielfalt – müsste die EU-Kommission überzeugt werden. Essen hat sich gegen seine Mitbewerber durchgesetzt, weil der Erfolg des Transformationsprozesses offensichtlich ist: Gestern waren die Industriebrachen verbotene Städte. Heute sind sie Orte voller Leben. Allen voran das Weltkulturerbe Zeche Zollverein, wo es ausgefallene und überaus spannende Natur-Führungen gibt.

Essen grüne Hauptstadt
Angefangen hat dieser Wandel 1989 mit der Internationalen Bauausstellung Emscher Park: Ein auf zehn Jahre angelegtes Zukunftsprogramm in Nordrhein-Westfalen, das im strukturschwachen Ruhrgebiet viel verändert und verbessert hat. Vorher war die Ruhr eine Kloake, heute kann in ihr bedenkenlos gebadet werden. Die Entwicklung vom ehemals dreckigsten Industrieflusses Europas hin zum beliebten Naherholungsgebiet steht sinnbildlich für die Veränderungen in Essen.

Baden im Baldeneysee
Der Baldeneysee ist der größte der sechs Ruhrstauseen – schon länger gibt es an seinem Ufer einen schicken Beachclub. Seit Mai 2017 darf hier jetzt auch gebadet werden. Die Menschen erfrischen sich im kühlen Nass des ehemaligen Industrieflusses und liegen im Schatten üppiger Bäume.

Anders als etwa im Sauerland, wo es niemanden kümmert, wenn Bäume gefällt werden, muss in Essen jeder gefällte Baum umgehend durch einen neuen ersetzt werden. Das Bedürfnis nach einer schönen, grünen Umgebung ist so groß, dass die Menschen anderenfalls auf die Barrikaden gehen würden.

Neuer Wanderweg: der Baldeney Steig
Ein weiteres Highlight des Hauptstadtjahres ist die offizielle Eröffnung des Baldeney Steigs. Der Wanderweg führt rund um den gleichnamigen See und bietet auf 24 Kilometern intensive Naturerlebnisse und regionale Geschichte. Entlang der Route stehen Relikte der Industrievergangenheit, etwa eine alte Seilscheibe der Zeche Pörtingsiepen. Inmitten einer blühenden Lupinenwiese wirkt das industrielle Überbleibsel wie von Künstlerhand geschaffen. Tafeln informieren hier über die Geschichte des Reviers und erfolgreiche Renaturierungsprojekte.

Hoteltipp für das grüne Wochenende in Essen
Unmittelbar neben dem Grugapark, der kunstvolle Gartenarchitektur mit einem hohen Freizeitwert verbindet, liegt das Atlantic Congress Hotel Essen. Das viele Grün vor dem Gebäude findet sich in spielerischer Weise in der Innenausstattung des Hauses wieder. Und jeder Besucher der großen Dachterrasse wird von dem Ausblick auf die „Grüne Hauptstadt Europas“ begeistert sein. Das luxuriöse Haus bietet dabei ein gutes Preis- Leistungsverhältnis. Wenn das nach eurem Geschmack ist, findet ihr hier weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten.


Der Bericht ist anlässlich eines Reiseblogger-Treffens in Essen entstanden. Die Übernachtung wurde vom Atlantic Congress Hotel Essen gesponsert.
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