Wegen seiner Einzigartigkeit ist der Schwarzwald 2014 zum Nationalpark erklärt worden. Im Winter zeigt sich der tannenreichste Nationalpark Deutschlands von seiner mystischen Seite: Nebel hüllt die Landschaft ein. Dichter, pulvriger Schnee liegt auf den Wegen. Und Eisblumen schmücken die Tannen – auch in der dunklen Jahreszeit bietet der „Black Forrest“ ganz intensive Naturbegegnungen.
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Eisblumen im Nationalpark
Überall hängen Eisblumen. Sie sind so schön, dass Wanderer trotz klammer Finger stehenbleiben und Dutzende Fotos mit der Handykamera machen: Die Naturschönheiten entstehen an besonders nebligen Tagen durch Reif, der sich an den Ästen kristallisiert. Ihr Anblick ist so ungewöhnlich, dass die Menschen automatisch versucht sind, die glitzernden Schönheiten zu berühren. Aber natürlich würde das den Zauber zerstören.
Eine besonders schöne Möglichkeit, die Winterlandschaft im Nationalpark Schwarzwald kennenzulernen, sind Schneeschuhtouren. Angeboten werden die Ausflüge von der Baiersbronn Touristik – der Anrainergemeinde mit dem größten Anteil am Nationalpark – und begleitet von Klaus Faißt.
Winterliche Schneeschuhtouren
Je nach Schneebeschaffenheit wandert der frühere Leistungssportler Klaus Faißt mit seinen Gruppen auf unterschiedlichen Wegen durch den Nationalpark. Ohne Schneeschuhe würden die Wanderer im 40 cm tiefen Schnee einsinken; mit ihnen geht es federleicht durch die Winterwelt. Für Klaus Faißt ist der Winter die schönste Zeit im Schwarzwald. Er liebt die klare Gebirgsluft, die die Lungen füllt. Und wenn dann noch alles voller pulvrigem Neuschnee ist, erinnert sich der Schwarzwald endgültig an eine Märchenwelt.
Mit der Kutsche durch den Nationalpark Schwarzwald
Wer es weniger aktiv bevorzugt, wird die Kutschfahrten von Bernd Wanke schätzen. Er stammt aus einer Familie von Waldbauern und ist mit der Holzverarbeitung aufgewachsen. Entsprechend viel kann Bernd Wanke über die kommerzielle Nutzung des Schwarzwaldes erzählen. Früher wurden die Pferde der Familie für den Transport von Langholz genutzt; heute ziehen sie Urlauber durch den Nationalpark. Besonders schön wird die Fahrt, wenn die Kutsche von Rädern auf Kuffen wechselt. Denn dann geht es fast geräuschlos durch den schneebedeckten Wald.
Weitere Infos zu den winterlichen Angeboten liefert die Baiersbronn Touristik.
Schnäpschen zum Aufwärmen bei der Kutschfahrt
Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch den Nebel, schaffen weite Sichten und lassen die Landschaft glitzern. Die Flächengemeinde Baiersbronn ist dafür bekannt, dass sie besonders viel Schnee bietet. Und die erleben Urlauber hoch zu Ross ganz entspannt. Die Kutschfahrt dauert rund anderthalb Stunden – inklusive einer kleinen Pause. Gestoppt wird auf einer sonnenbeschienenen Lichtung: Vögel singen, Wasser plätschert und die Teilnehmer freuen sich über ein wärmendes Schnäpschen, das Bernd Wanke ausschenkt.
Nationalpark Schwarzwald – vom Nutzwald zum Urwald
Rund um die Lichtung, wo die Gruppe pausiert, stehen die Tannen in Reih und Glied. Durch die lange Nutzung wirkt der Schwarzwald aufgeräumt, geradezu ordentlich. Doch das wird sich bald ändern. Denn im Nationalpark Schwarzwald wird die Natur mittlerweile sich selbst überlassen: Bäume dürfen künftig wieder so lange leben, bis sie von selbst absterben. Dadurch entsteht ein Urwald mit Jahrhundertealten Bäumen und neuen Arten, die sich von selbst ansiedeln.
Seeadler zieht seine Kreise
Schon heute freuen sich die Nationalpark-Mitarbeiter über Tier- und Pflanzenarten, die in die Region zurückkehren. So etwa ein Steinadler, der über dem Schwarzwald kreist. Auch Luchse und Wölfe werden ihren angestammten Lebensraum wieder bewohnen dürfen. Und auch wenn der Umwandlungsprozess sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt, ist bereits der Weg dahin eine ungeheuer spannende Angelegenheit. Und ein Grund zum Besuch im Schwarzwald – der tannenreichste Nationalpark Deutschlands hat einfach viel zu bieten.
Geheimtipps: Wanderwege rund um Baiersbronn
Zum Schluss noch ein besonderer Tipp: Die Gemeinde Baiersbronn hat den „Wanderhimmel“ geschaffen: Ein 550 km umfassenden Wanderwegenetze, bei dem gut 30 Prozent über naturbelassene Pfade führen. Unterwegs kommen die Wanderer an bewirtschafteten Waldhütten vorbei. Kamine spenden hier angenehme Wärme und aus der Küche dringen appetitliche Düfte.
Extratipp: Ich bin in der Sattelei, einer besonders idyllischen Wanderhütte eingekehrt.
Die Recherche wurde von Baiersbronn Tourismus unterstützt. Vielen Dank dafür.
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