Warum in die Eifel? Weil ihr lange suchen müsst, um eine Region zu finden, die so vielfältig ist. Die eine so faszinierende Tier- und Pflanzenwelt bietet. Und in den letzten Jahren so gute Ausflugsmöglichkeiten entwickelt hat: Etwa Schiffstouren auf dem Amazonas der Eifel. Rundflüge über die noch immer aktive Vulkaneifel. Und kostenlose Ranger-Führungen durch den Nationalpark. Lasst euch von meiner Top 5 – Die schönsten Eifel-Erlebnisse inspirieren.

Top 1 – Der Amazonas der Eifel
Sonnenlicht tanzt auf dem Wasser und lässt es in intensiven Tönen schimmern. Und wo das Blau des Sees aufhört, beginnt das Grün der Wälder. Wenn ihr die Seenlandschaft einmal gesehen habt, werdet ihr wissen, warum sie als „Amazonas der Eifel“ bezeichnet wird. Denn wie im Amazonasgebiet schlängelt sich das Wasser durch die Täler. Zudem lassen die vielen Spiegelungen den Wald noch gewaltiger erscheinen, als er ohnehin schon ist. Den besten Blick auf die urwüchsige Landschaft habt ihr von Bord der Ausflugsboote, die regelmäßig auf dem Ober- und Rursee verkehren.

Still, ganz still, dank Elektromotoren
Mit Elektromotoren gleiten die Boote fast lautlos über das Wasser. Sie fungieren als Wassertaxis und legen an allen Stellen an, die für Besucher interessant sind. So gelangt ihr zu Orten, die man mit dem Auto nicht erreicht: zu idyllischen Wanderwegen, lauschigen Picknick-Plätzen und fantastischen Aussichtspunkten. Den spektakulärsten Ausblick bietet die historische Staumauer an der Urfttalsperre. Bereits 1905 wurde der gewaltige Bau fertig gestellt, der seither als Modell für viele andere Talsperren in Europa diente. Von hier oben sieht man Reiher über die Seen fliegen, Segelboote im Wind und das tanzende Sonnenlicht auf dem Wasser.

Extra-Tipp: Direkt am Rursee liegt eine schöne Ferienwohnung: Wander- und Radwege starten gleich vor der Haustür. Zum See sind es gerade einmal 400 Meter und die Vermieter sind besondere Menschen.
Auch interessant: Weniger bekannt, aber nicht weniger schön ist die Osteifel. Meine Tipps für die Region findet ihr hier.
Top 2 – Die Vulkaneifel
Ein aufgewühltes Meer – bestehend aus lauter grünen Wellen. So kann man die Kuppellandschaft der Vulkaneifel am ehesten beschreiben. Insgesamt 350 Vulkane und 75 so genannte Maare gibt es in der Vulkaneifel. Maare sind Krater, die vor Urzeiten durch gewaltige Explosionen entstanden sind. Bei geführten Exkursionen lernt ihr, das Alter der Maare zu bestimmen: Junge Maare sind mit Wasser gefüllt und geben im Sommer wunderbare Badeseen ab. In etwas älteren Maaren haben sich bereits Moore gebildet und die ältesten Maare sind mittlerweile ganz mit Land überzogen, so dass es Laien schwer fällt, sie zu entdecken. In ihrer Vielfalt sind die Eifel Maare einzigartig auf der Welt. Doch nicht nur sie machen die Vulkaneifel so interessant.

Der nächste Vulkanausbruch kommt bestimmt
Auch den Umstand, dass die Eifelvulkane noch aktiv sind und eines Tages wieder ausbrechen werden, finde ich ungeheuer spannend. Das Ulmener Maar ist vor knapp 11.000 Jahren ausgebrochen. Und statistisch gesehen, bricht in der Eifel alle 10-15.000 Jahre ein Vulkan aus. Demzufolge könnte es morgen, aber vielleicht auch erst in 4.000 Jahren, wieder so weit sein. Trainiert also schon mal fleißig, damit ihr schnell genug wegkommt.

Rundflug über die Vulkaneifel
Das wahrscheinlich schönste Vulkan-Erlebnis ist der Blick aus der Vogelperspektive auf die einzigartige Landschaft. Vom Flugplatz in Daun starten regelmäßig Maschinen zu Rundflügen über die Region. Aus dem Cockpit lässt sich dann die ungewöhnliche Landschaft der Vulkaneifel perfekt erkennen: das bewaldete Hügelmeer, die Vulkankegel und die Form der Maare. Hier oben habe ich erst realisiert, wie konzentriert die vulkanischen Spuren in der Eifel sind – ein Eindruck, den man als Spaziergänger auf ebener Sicht einfach nicht hat.

Hoteltipp für die Eifel
Ungewöhnliche Aktivitäten verlangen nach ungewöhnlichen Hotels! Ich war vom Kloster Steinfeld* begeistert – es liegt am Rande des Nationalparks und blickt auf eine lange Tradition zurück: Bereits um 1070 erfolgte eine erste Klostergründung. Heute gibt es hier einen verwunschenen Garten, geschmackvolle Zimmer auf 4-Sterne-Niveau, ein kleines Kloster-Café und ein großes Spektrum an Seminaren: Yoga, Bogenschießen, Kreatives Schreiben und und und – schaut einfach einmal rein, wenn euch der Sinn nach Entspannung steht. *
Top 3 – Der Nationalpark Eifel
Der Nationalpark Eifel ist der einzige seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Auf einer Fläche von 15.000 Fußballfeldern entwickelt sich die Natur hier allmählich zurück zum Urwald. Hier könnt ihr erleben, wie Fauna und Flora gedeihen, wenn der Mensch nicht eingreift. Ihr seht mit eigenen Augen, wie langsam ein dichter Buchenwald entsteht. Und erkennt die Spuren, die Wildtiere in ihm hinterlassen.

Und damit dieser Urwald von morgen nicht gestört wird, dürfen einige Bereiche des Nationalparks nicht betreten werden. Die meisten Bereiche des Parks stehen Besuchern aber offen. Und in ihnen finden die kostenlosen Ranger- Führungen statt. Ich habe schon an diversen Touren teilgenommen und kann sie euch nur wärmstens empfehlen.

Unterwegs mit den Rangern
Denn die Führungen in Begleitung der Ranger gehen in die schönsten Ecken des Nationalparks. Der Gesang der Vögel mischt sich hier mit dem Rauschen der Bäche. Herab gefallenes Laub federt die Schritte und die wärmende Sonne taucht den Wald in ein rotgoldenes Licht. Eine besonders spannende Tour führt in das „Geisterdorf“ Wollseifen. Die Bewohner wurden nach dem II. Weltkrieg gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Truppenübungen fanden in dem verlassenen Ort statt, deren Spuren noch heute an den Gebäuden zu erkennen sind. Legenden ranken sich mittlerweile um das verwaiste Dorf und es herrscht eine schwer zu definierende Atmosphäre. Lasst sie einfach selbst auf euch wirken!

Einen genauen Überblick über die Führungen, die das ganze Jahr über stattfinden, gibt es hier:
Top4 – Der Eifelsteig
Der Eifelsteig ist 313 Kilometer lang und verbindet die beiden Kaiserstädte Aachen und Trier miteinander. Er führt über die weichen Pfade des Hochmoores, durch die dichten Wälder des Nationalparks und entlang der lieblichen Weinberge der Mosel. Doch der Eifelsteig verbindet nicht nur die unterschiedlichsten Landschaften, er führt auch zu urigen Weinlokalen und historischen Sehenswürdigkeiten. Unterwegs gibt es einmalige Aussichtspunkte und bequeme Sonnenliegen, in denen es sich während der Wanderung bestens entspannen lässt.

2011 hat das Deutsche Wanderinstitut den Eifelsteig als Premiumwanderweg ausgezeichnet – was angesichts seiner offensichtlichen Qualitäten eigentlich nur eine Formsache war. Offiziell ist der Steig in 15 Etappen eingeteilt, die zwischen 14 und 29 Kilometer lang sind. Aber natürlich könnt ihr euch auch eine eigene Tour zusammenstellen. Eifel-Tourismus ist bei der Suche nach geeigneten Teilstrecken und passenden Unterkünften behilflich. So wurden unlängst auch kürzere Etappen entwickelt. . Auch für Tageswanderer gibt es, in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein, ein Angebot zum Mitwandern.

Alte Klosterlandschaft inmitten von Weinbergen
So einzigartig wie die Landschaft sind auch die Klöster entlang des Eifelsteigs. Das Kloster Himmerod, ein Zisterzienserkloster aus dem 12. Jahrhundert, liegt malerisch im Tal der Salm und war früher Lebensraum für 260 Mönche. Zu seiner Blütezeit hat der Orden wesentliche Aufgaben in der Region übernommen: bei der Erzgewinnung, vor allem aber im Weinbau und in der Landwirtschaft. Der Einsatz der Mönche hat die Landschaft nachhaltig geprägt und zu dem gemacht, was sie heute ist: die wunderbare Weinlandschaft der Mosel.

Traurigerweise wurde das altehrwürdige Kloster Ende 2017 geschlossen. Das Bistum Trier hat aber angekündigt, den Ort als geistliches Zentrum erhalten zu wollen. Den aktuellen Stand am besten kurz vor dem Besuch auf der Homepage checken.
Auch interessant: In der Eifel liegt die Krimihauptstadt Deutschlands – Hillesheim. Nirgendwo sonst wird das Thema „Krimi“ so unterhaltsam bespielt. Lest einfach einmal rein!
Top5 – Das Hohe Venn
Das Letzte, was ich im Moor erwartet habe, ist ein intensives Farbenspiel. Aber im Hohen Venn lässt der dunkel glitzernde Boden alle anderen Farben umso intensiver leuchten: Das Rotgold der Blätter, das Lila des Heidekrauts und das pure Weiß des Wollgrases. Die Schönheiten der Moorlandschaft könnt ihr am besten bei einer Wanderung erleben. Ausgebildete Wanderführer führen Gruppen im Hohen Venn über hölzerne Stege, weiche Graspfade und nachgiebige Lehmböden.

Grenzüberschreitendes Wandervergnügen
Das „Hohe Venn“ ist eine Hochebene zwischen Deutschland und Belgien. Von der ursprünglich rund 1000ha großen Hochmoor- und Heidelandschaft ist heute nur noch etwa ein Zehntel im ursprünglichen Zustand erhalten. Der größte Teil davon liegt auf belgischer Seite; einige schöne Abschnitte findet ihr aber auch in der Eifel. Die Wege, die wir heute nutzen, dienten früher übrigens den Schmugglern. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte im deutsch-belgischen Grenzgebiet ein reger Schleichhandel. Insbesondere Kaffee wurde illegal über die Grenze gebracht, da er durch die hohen Zölle in Deutschland zum absoluten Luxusgut geworden war.

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