Es muss nicht immer die Hauptstadt sein, die wir besuchen. Auch wenn London und Paris, Prag und Berlin, Rom und Wien natürlich faszinierend sind, sind sie auch überlaufen und überteuert. Deshalb möchte ich euch heute meine TOP 5 – Überraschende Städtetrips vorstellen.
1.) TOP 5 – Überraschende Städtetrips – Antwerpen
Die Schöne an der Schelde. Diamanten-Stadt. Jerusalem des Nordens – Antwerpen ist eine Stadt mit vielen Beinamen. Und vielen Facetten! Und gerade diese Mischung macht für mich den besonderen Charme der Stadt aus. Üppige Prachtbauten, eine der imposantesten Kathedralen Europas und ganze Straßen voller Edel-Boutiquen. Das ist eine Seite Antwerpens. Eine andere ist das schlichte jüdische Viertel, in dem ihr vergeblich nach Schmuckwerk suchen werdet. Nur ein paar Häuserblocks weiter schimmert und schillert es dagegen in jedem Schaufenster – hier beginnt das Diamantenviertel der Stadt.
Jedes Viertel hat einen eigenen Charakter
Die kleinen Viertel schließen zwar nahtlos aneinander an, aber jedes hat seinen eigenen Charakter bewahrt. So findet ihr in der „Wilden Zee“ lauter Delikatessengeschäfte. Und in der Umgebung der Nationalstraße haben sich belgische Designer niedergelassen. Ihre Mode ist individuell und wird weltweit geschätzt, etwa auch von Michelle Obama.
Die jüdische Welt in Antwerpen
In Antwerpen lebt eine der größten jüdischen Gemeinschaften Europas. Viele von ihnen sind orthodoxe Juden, die man bereits an ihrer traditionellen Kleidung erkennt. Neben dem jüdisch geprägten Diamantenhandel hat mich die koschere Küche in Antwerpen begeistert. Das „Hoffys“ bietet eine bunte Mischung aus allen Weltküchen:
Gewickeltes Kraut aus Polen. Reibekuchen aus Österreich. Ungarisches Gulasch. Gefüllte Auberginen nach türkischer Art. Ihr müsst das einmal probieren, glaubt mir!
2.) TOP 5 – Überraschende Städtetrips – Rotterdam
Bei Rotterdam mündet der Rhein in die Nordsee. Der größte Seehafen Europas liegt vor den Toren der Stadt. Und auf Rotterdams Flüssen und Kanälen tummeln sich die Schiffe. Die Stadt liegt am Wasser und lebt von ihm. Startet euren Besuch doch einfach mit einer Hafenrundfahrt. Dabei erlebt ihr riesige Containerschiffe und historische Lagerhallen.
Hafenrundfahrt vor atemberaubender Kulisse
Das Spannendste an der Hafenrundfahrt sind die Einblicke in die ungewöhnliche Architektur der Stadt. Der Mix aus Alt und Neu ist ein echtes Erlebnis: Es gibt eine Skyline wie in New York und dazwischen kleine Straßen und Kanäle, die den Charme früherer Jahrhunderte bewahrt haben. Bei vielen der innovativen Bauten kann man Referenzen an die Schifffahrt erkennen. So finden sich Bullaugen in Wohnhäusern und viele Wolkenkratzer tragen die Namen historischer Handelsziele.
Wassertaxis rasen durch die Kanäle
Um sich in Rotterdam stilecht fortzubewegen, gibt es auch gleich das passende Transportmittel: die Wassertaxis der Stadt. Mit Highspeed rasen die gelben Boote über Flüsse und Kanäle und liefern ihre Passagiere an gut 30 Haltestellen der Stadt ab. So entgeht man garantiert jedem Stau.
Das maritimste Hotel Rotterdams
Die SS Rotterdam ist das größte jemals in den Niederlanden gebaute Kreuzfahrtschiff und liegt seit 2010 vor Anker – als Hotel und Museum.* Das Schiff ist Ende der 50er Jahre gebaut worden und anstatt das Interior auszuwechseln, haben die Betreiber es aufwändig restauriert. Zu den historischen Möbeln erklingen aus sämtlichen Lautsprechern die passenden Sinatra-Songs. Alles ist herrlich nostalgisch und eine einzige Hommage an die Zeit, als die SS Rotterdam noch regelmäßig nach Übersee fuhr. Hier könnt ihr die Preise und Verfügbarkeiten checken.*
3.) TOP 5 – Überraschende Städtetrips – Tanger
Die weiße Stadt am Meer markiert das Tor zu Afrika und ist zugleich sehr europäisch geprägt. Das ergibt eine spannende Mischung, die seit jeher Künstler und Schriftsteller angezogen hat. Ich habe mich von der Stadt inspiriert gefühlt und plane, sie wieder zu besuchen.
Ein Ort zum Träumen und Filmen
Ein Gewirr winziger Gassen durchzieht die Altstadt von Tanger. Kleine weiße Häuser stehen hier dicht an dicht; knallroter Hibiskus und blaue Holztüren schmücken die Fassaden. Es ist eine Bilderbuchwelt. Und die schönste Seite wird in der Kasbah aufgeschlagen – Kasbah ist das arabische Wort für Festung. Diese Festung thront seit dem 17. Jahrhundert auf dem Berg der Stadt; dicke Mauern zeugen noch heute von der wehrhaften Vergangenheit des Ortes. Wer „Spectre“ gesehen hat, wird sich womöglich an die traumhaften Bilder erinnern, die James Bond in einer 10001 Nacht-Welt zeigen – entstanden sind sie in Tanger.
Geheimnisvolle Kasbah
Während es im Souk von Tanger laut und hektisch zu geht, ist es in der Kasbah eher ruhig und ein wenig geheimnisvoll. Hinter reich verzierten Holztüren verbergen sich kleine Restaurants und Hotels. Das vielleicht schönste ist das Hotel „La Tangerina“ – geführt wird es von einem deutsch-marokkanischen Ehepaar und wer es betritt, fühlt sich unweigerlich in ein Gesamtkunstwerk versetzt. So farbenfroh und fantasievoll ist der Ort. Das Restaurant des Hauses steht auch Nicht-Hotelgästen offen und bei schönem Wetter könnt ihr auf der Dachterrasse Cous-Cous genießen, sowie den grandiosen Ausblick auf die Meerenge von Gibraltar.
Weiterlesen: Tanger – die weiße Stadt am Meer.
4.) TOP 5 – Überraschende Städtetrips – Le Havre
Die französische Hafenstadt Le Havre ist womöglich die meist unterschätzte Stadt in Frankreich. Lange Zeit als hässliche Betonwüste verschrien, wurde sie wegen ihrer futuristischen Nachkriegs-Architektur 2005 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Seither hat sich die öffentliche Meinung glücklicherweise gewandelt und Architekturfans aus aller Welt besuchen die Hafenstadt. Mich hat Le Havre restlos begeistert: Denn überall stehen ungewöhnliche, originelle und fantasievolle Gebäude.
Weiterlesen: Sommermärchen in der Normandie – Le Havre.
Abends in Le Havre
Dazu kommt eine kilometerlange Uferpromenade. Die Atmosphäre in den kleinen Häfen. Dutzende Restaurants mit exquisiter, aber bezahlbarer Küche. Und vor allem ein fröhliches Lebensgefühl, das ansteckt. Mein besonderer Tipp für Le Havre sind die regelmäßig stattfindenden Architektur-Führungen. Hier kommt ihr auch in das Innere der ungewöhnlichsten Gebäude, die die UNESCO immerhin zum Welterbe erhoben hat.
Hoteltipp für Le Havre
Unmittelbar neben der beeindruckenden Kirche St. Joseph liegt ein kleines, charmantes Hotel, das ich als sehr passend für den Aufenthalt in der Stadt empfunden habe: Das Hotel Vent d’Ouest* ist ein in braun und beige Tönen gehaltenes Boutiquehotel, in dem sich viele nautische Relikte finden. Im Keller gibt es einen schönen Spa und einen kleinen Fitness-Raum. Die Preise sind für das Gebotene moderat – wie generell in Le Havre. Hier könnt ihr mehr erfahren und auch buchen. *
Extratipp: Le Havre ist sehr gut mit dem Zug zu erreichen! Einmal Umsteigen in Paris und keine drei Stunden später kommt ihr mitten in der maritimen Stadt an.
5.) TOP 5 – Überraschende Städtetrips – Bozen
Wer einmal in Bozen war, kommt wieder – das behaupten zumindest die Einheimischen. Denn das Tor zu den Dolomiten, wie die Stadt in Südtirol auch genannt wird, bietet eine ganz besondere Mischung.
In Bozen bekommt Ihr alles im Überfluss: Natur, Genuss und Lebensfreude. Italienische Pasta, österreichische Süßspeisen, quirlige Märkte, schicke Boutiquen und urige Restaurants. Daneben reichlich Kultur. Das Zusammentreffen mediterraner und mitteleuropäischer Kultur ist überall zu spüren. In der Küche, die gleichermaßen mit Südtiroler und italienischen Spezialitäten bestückt ist, in der Zweisprachigkeit der Menschen und vor allem in ihrer Mentalität. Die Bewohner reden laut und gestikulieren wild, zugleich sind sie überpünktlich und gewissenhaft.
Und nicht zuletzt ist Bozen natürlich auch Weinstadt. Passend dazu bietet die Stadt eine unterhaltsame Weinsafari an. Gerade deutsche Gäste mögen den Blick hinter die Kulissen der Weinherstellung und die vielen verschiedenen Verkostungen auf der Tour. Die Teilnehmer werden in ihren Unterkünften eingesammelt und zu den schönsten Weinbergen, Sektkellern und Lokalen kutschiert.
Der besondere Tipp – Manchester
Das Beste kommt zum Schluss: Manchester! Die ehemals schmuddelige Industriestadt hat sich zum Architektur- und Kulturmekka entwickelt. Auch und gerade fernab der touristischen Flaniermeilen. Manchester hat mich total begeistert und deswegen habe ich einen ausführlichen Gastbeitrag auf yummytravel.de geschrieben – Jessica Niedergesäß verbindet auf ihrem Blog zwei der schönsten Dinge des Lebens: Reisen & Genießen!
* Bei den Werbe-Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Das sind Partnerprogramme mit Unternehmen – wenn ihr über den Link auf meiner Seite ein Hotel bucht oder ein Buch kauft, bekomme ich eine kleine Provision. Für euch ist es keinen Cent teurer, aber für Blogger sind diese Einnahmen wichtig, um den Blog überhaupt betreiben zu können.
Robert meint
Schöne Tipps, Rotterdam lohnt sich wirklich: https://soscheescho.de/wolkenkratzer-statt-windmuehlen-rotterdam-kommt-ganz-groos-raus/, Tanger auf jeden fall auch…. Danke!