Silke, Esther und Verena vom 40-something-Blog teilen eine Menge: das gleiche Geburts-Jahrzehnt (die sweet Sixties!), das Interesse für Themen, die Frauen ihrer Altersgruppe umtreiben und auch die Begeisterung fürs Reisen. Hier verraten die drei, welche Destinationen sie in den Jahren nach ihrem 40. Geburtstag besonders bemerkenswert fanden. Denn es gibt sie: Reiseziele, die selbst Ü40 noch überraschen. Weitere Überraschungen bietet ihr Blog: 40-something
Esther auf Mauritius
Mauritius stand bei mir nicht besonders weit oben auf der Wunschliste. Wahrscheinlich, weil ich nie jemanden darüber schwärmen hörte. Schließlich lasse ich mich am liebsten von Freunden zu neuen Reisen inspirieren. Eine Regel gilt zusätzlich bei mir: Es sollten neue Länder sein. Da ich viel gereist bin und noch viel vorhabe, möchte ich immer wieder andere Länder entdecken. Die erste Überraschung: Beim Recherchieren mit einer Freundin fanden wir günstige Angebote. Bislang war die Insel rechts von Afrika wegen der Flüge ziemlich teuer. Der erste Eindruck auf Mauritius: sauber! Keine brennenden Müllberge an den Straßen wie in Indien, keine Kühe, die den Verkehr behindern wie in Sri Lanka. Und jetzt kommen die wichtigsten Punkte, warum ich bei Mauritius vielleicht eine Ausnahme mache und wieder hinfahren werde. Außer auf den Philippinen und in Australien habe ich selten nettere, hilfsbereitere Menschen getroffen.
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Aufgeräumtes, freundliches Tropenparadies
Das ging so weit, dass uns die Besitzerin des Straßenrestaurants „La Cabane du Pecheurs“ (unbedingt empfehlenswert!) in Trou aux Biches auf dem Roller einzeln nach Hause fuhr, damit wir abends nicht zu Fuß laufen mussten. Und schon sind wir beim zweiten wichtigen Punkt: Nirgendwo habe ich so gut und günstig gegessen als in Mauritius – köstliche, kreolische Küche. Und mein größtes Highlight: Die Strände, Buchten und das Schnorcheln. Da ich mit Tauchern unterwegs war, konnte ich auf der Meeresseite vom Riff schnorcheln gehen. Dabei begegneten mir eine Riesenmuräne, ein Clownfisch, Kugelfische, ein Drückerfisch, der sich an Korallen satt aß, zwei große Fischschwärme, die an mir vorbeizogen, und viele andere schillernde Unterwassergenossen. Davon möchte ich eigentlich noch ein bisschen mehr sehen.
Hoteltipp: Das Hotel Voile Bleue in Trou aux Biches* strahlt blitzblank, bietet geräumige Zimmer mit Kitchenette und ständig wuselten Gärtner, die den Garten pflegten, durch die Anlage. Im angeschlossenen Restaurant gibt es hervorragendes Essen zu moderaten Preisen.
Verena in Krakau
Auf der langen „Bucket List“ meiner Traumreiseziele stand Polen die meiste Zeit meines Lebens auf einem, sagen wir mal, vor-vorletzten Platz. Irgendwo zwischen Weißrussland und Bielefeld. Eine hübsche Seenplatte sollte es geben, hatte ich gehört – aber die gibt’s auch in Meck-Pomm. Eine aufregende Stadt? Hätte ich überall vermutet, nur nicht dort. Außerdem war ich ein wenig stadtmüde, nach dem ich in meinen 20ern und 30ern eine ganze Menge davon gesehen hatte – von Boston bis Amsterdam, von Venedig bis Kapstadt. Dann traf ich Krakau. Und verliebte mich erstaunlich heftig. Warum?
„Das polnische Prag“
Krakau ist ein bisschen wie Prag – der Burgberg über der Stadt, die Bierlokale, die Jazzkeller, die bühnenhafte Kulisse, die junge Szene. Krakau ist ein bisschen wie Berlin (Ost), so etwa 1994: bröckelnder Putz, improvisierte Clubs, coole Galerien in Abbruchhäusern. In Krakau kann man mittags auf dem Platz vor der alten Synagoge „gefilte Fisch“ essen und abends in der Altstadt perfekte italienische Pasta. Eine Stadt im typisch kosmopolitischen Mix der Gegenwart, und trotzdem weniger überlaufen, weniger Freilichtmuseum als einige ihrer populären Schwestern. Wenn’s nach mir geht, kann das gerne so bleiben.
Hoteltipp: Das Hotel „Maltanski“ liegt optimal in Laufweite* zum Burgberg „Wawel“ auf der einen und zur Altstadt auf der anderen Seite. Hübsche, geräumige Zimmer und ein Frühstücksraum im Vintage-Stil.
Silke im Salzkammergut
Oho – oh hohe Berge. Als ich mit meinen Kindern mit dem Leihwagen von Salzburg an den Wolfgangsee fuhr, staunten wir drei Nordlichter. Kleine enge Straßen und hinter jeder Kurve zeigten sich das Bergpanorama. Bald schon sahen wir den großen Wolfgangsee. Da Urlaub verbringen? Hätte ich nicht im Traum dran gedacht, für mich war die Region die Spießigkeit der 80er Jahre Kohl-Ära pur. Ansonsten kannte ich sie nur aus alten Heimatfilmen. Doch die drei Tage im Salzkammergut zwischen St. Wolfgang und Strobl überraschten mich. Ja, die Landschaft ist filmreif. (Den wunderschönen Wolfgangseeradvent könnt ihr euch hier ansehen.) Für uns bot der Himmel sogar das Schauspiel eines Sommergewitters. Und bieder? Ja, vielleicht. Aber auf eine angenehme heimelige Art.
Kitschige Filmkulisse? Ja, aber so schön
Erstaunt hat mich der irgendwie hippe Alpenflair – Vintage meets lokales Handwerk. In St. Wolfgang gib es eine urige Altstadt und schöne kleine Läden – nicht nur die erwarteten Touristenbuden. Stilecht im legendären Wirtshaus „Zum Weissen Rössl“ Kaiserschmarrn essen, das musste sein. Ansonsten beeindruckten uns die Rieseneishöhlen im Dachstein (klirrend kalt, warm anziehen!) und das blaue Wasser des Sees. Denn das lud zu langen Badetagen und schönen Bootstouren ein. Langweilig? Nö. Nur zu kurz war er, unser Mini-Urlaub. Den eigentlich geplanten Abstecher nach Salzburg strichen wir nämlich, weil es uns am Wolfgangsee einfach zu gut gefiel.
Tipp: Das Franzl ist kein Hotel, sondern ein „Bett und Brot“*. Es liegt nah am See, und bietet gemütlich modernes Heimatgefühl mit sehr leckerem Frühstück. Jedes Zimmer ist liebevoll individuell eingerichtet. In der ersten Etage darf man im „Wald“ sogar mit Baum und Vogelhaus schlafen.
Welche Reiseziele, die selbst Ü40 noch überraschen kennt ihr? Ich bin gespannt.
Info: Die Hoteltipps sind private Empfehlungen der 40-something-Autorinnen.
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