Sie wandern gerne? Und trinken gelegentlich auch gerne mal ein gutes Glas Wein? Dann besuchen Sie doch einmal das Siebengebirge! Das einzige Weinanbaugebiet in Nordrhein-Westfalen bietet urige Weinlokale, pittoreske Orte und einen speziellen Weinwanderweg, der im Vorbeigehen über die Region und ihre Reben informiert. Weinwandern und Weingenuss im Siebengebirge sind rund ums Jahr ein Erlebnis, denn in den steilen Hängen wird fast immer gearbeitet. Jede Jahreszeit bietet dabei andere Einblicke in die Weinproduktion.
Fachwerk-Romantik am Rhein
Das Siebengebirge ist zwar nicht offiziell als Weinanbaugebiet in Deutschland anerkannt – und kann sich an Größe und Bedeutung natürlich nicht mit berühmten Regionen wie der Pfalz oder Rheinhessen messen – aber wenn Sie schöne Kulturlandschaften, alte Fachwerkhäuser und Gemütlichkeit schätzen, werden Sie sich hier wohlfühlen. Denn die Kombination aus Wandern und Weingenuss findet in unmittelbarer Nähe des Rheins statt, so dass sich hier immer wieder faszinierende Ausblicke auf Deutschlands längsten Fluss eröffnen.
Weinwandern und Weingenuss im Siebengebirge
In Oberdollendorf, einem Stadtteil von Königswinter, finden Ausflügler eine typische Weinlandschaft vor, wie man sie sonst eher aus der Mosel-Region kennt. Durch sie führt ein gut zwei Kilometer langer Wanderweg, der auf 15 Schautafeln viel Wissenswertes über die Region und ihre Reben präsentiert. So lernen Wanderer en passant Details über Rebsorten, Hanglagen und Weinverarbeitung. Besonders schön sind die Weinwanderungen im Siebengebirge während der Lese, die üblicherweise zwischen Ende September und Mitte Oktober stattfindet.
Die Rebsorten des Siebengebirges
Welche Trauben zuerst und welche zuletzt geerntet werden, hängt auch von der Sorte ab. So wird der Müller-Thurgau immer zuerst gelesen und der Riesling zuletzt. Denn bei den eher säuerlichen Rieslingtrauben versuchen die Winzer noch die letzten goldenen Strahlen des Oktobers mitzunehmen. Der Riesling ist heute wieder die bevorzugte Rebe im Rheinland. Daneben werden in der Region aber noch viele weitere Sorten wie etwa Gewürztraminer, Portugieser, Kerner, Dornfelder und Silvaner angebaut.
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Historischer Weinberg mit alten Rebsorten
Für Weinkenner ist der historische Weinberg in Niederdollendorf spannend. Denn hier werden mit traditionellen Methoden alte Rebsorten kultiviert: Malinger, Frühburgunder und Elbling waren im 17. Und 18. Jahrhundert bei uns weit verbreitet, heute kennt sie hingegen kaum noch jemand.
Besonders schön anzusehen sind die Weinberge der Familie Pieper: auf den steilen Hängen, unweit vom Rhein, gedeihen überwiegend Weißweinsorten, die unter der Lagenbezeichnung „Drachenfels“ vermarktet werden. Bereits seit Generationen betreibt die Familie hier Weinbau und ist mittlerweile weit über das Siebengebirge hinaus bekannt.
Adenauer – ein Freund des Rhöndorfer Rieslings
Wer in der Region unterwegs ist, erfährt bei einem Gläschen Wein auch das ein oder andere Histörchen. Etwa aus dem Leben von Konrad Adenauer. Er galt als großer Freund des Rieslings aus Rhöndorf. Der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik wohnte nämlich in dem kleinen Ort und schätze die auf dem Trachyt-Gestein des Drachenfels angebauten Trauben der Winzerfamilie Broel. Und auch wenn der NRW-Riesling damals sicher nicht als großer Wein gelten konnte, wurde er doch von Adenauer und seinen Amtsnachfolgern regelmäßig ausländischen Staatsgästen serviert. Mittlerweile ist die Qualität der Siebengebirgsweine deutlich besser geworden – davon kann sich jeder Besucher selbst überzeugen.
Weinwandern und Weingenuss im Siebengebirge
Im Siebengebirge gibt es Dutzende schöne, urige Weinlokale. Zumeist sind sie in historischen Fachwerkhäusern untergebracht und üppig geschmückt – im Herbst bevorzugt mit Weinlaub und Kürbissen. Als eine der besten Adressen gilt das Gut Sülz, der ehemalige Wirtschaftshof des berühmten Kloster Heisterbach.
Und auch das Weinhaus Domstein der Familie Pieper liegt idyllisch und bietet einen fantastischen Blick auf die umliegenden Weinberge des Siebengebirges. Hier verleben Ausflügler romantische Stunden in unmittelbarer Nähe des Rheins.
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Alena meint
Hallo, wo genau haben Sie die Wanderung angefangen?
Wir wollten nur einen Tag ein bisschen wandern und dann gegenfalls bei Winzern anhalten und was trinken. Können Sie eine Route empfehlen?
Antje meint
Hallo Frau Schmuck,
schön, dass Sie der Bericht auf meinem Blog zu einem Besuch im Siebengebirge animiert hat. Der Weinwanderweg in Oberdollendorf ist lediglich 2 Kilometer lang. Hier noch einmal der Link: https://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/weinwanderweg.html Gleich unterhalb befindet sich das schöne Gut Sülz, wo Sie wunderbar einkehren können: https://www.gut-suelz.de/ Wenn Sie richtig wandern wollen, können Sie das auf dem Rheinsteig im Siebengebirge tun. Unterwegs gibt es auch einige Einkehrmöglichkeiten:https://www.weltenkundler.com/der-rheinsteig-romantik-und-herausforderung/ Viel Spaß!